Politik

Wahlsieger Kurz: "Mir fehlen nicht oft die Worte"

Heute Redaktion
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Die Nationalratswahl 2019 ist geschlagen. Wenig überraschend liegt die ÖVP mit Altkanzler Sebastian Kurz mit deutlichem Vorsprung auf dem ersten Platz.

Weder das Zerbrechen der Regierungskoalition, noch der Misstrauensantrag oder die vereinzelten Wahlkampfpannen konnten den Türkisen und ihrem Spitzenkandidaten Sebastian Kurz etwas anhaben. Die alte und neue stärkste Partei heißt ÖVP – und das mit einem Rekordvorsprung.

Mit – laut vorläufigem Endergebnis – rund 38,35 Prozent konnte Kurz sein phänomenales Ergebnis der vergangenen Nationalratswahl nicht nur halten, sondern sogar deutlich ausbauen. Damit ist er seinem nächsten Verfolger, der SPÖ, um knapp 17 Prozentpunkte voraus.

Kurz: "Mir fehlen nicht oft die Worte"

Der türkise Freudentaumel war riesengroß. Auch ÖVP-Chef Sebastian Kurz zeigte sich überrascht vom guten Abschneiden und überwältigt vom Zuspruch. Er sei "fast sprachlos" vom Ergebnis, so Kurz. "Und wer mich kennt, weiß: Mir fehlen nicht oft die Worte", sagte er.

Er bedankte sich wortreich und wiederholt für "das große Vertrauen der Wählerinnen und Wähler", die sich in dem überwältigenden Ergebnis zeige. Er werde den Wählerauftrag wahrnehmen und dieses nicht enttäuschen, versprach er vor jubelnden Anhängern.

ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer freute sich über "den größten Vorsprung, den je eine Partei in der Zweiten Republik hatte".



Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird demnach Sebastian Kurz den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen. Dieser hat einiges an Auswahl bei den möglichen Koalitionspartnern.



Die Zeichen stehen auf Türkis-Grün oder "Dirndl"

Rein rechnerisch könnte sich sogar eine Premiere von Türkis-Grün auf Bundesebene ausgehen. Zwar trennen die ÖVP und die Grünen vor allem in Sachen Öko- und Klimapolitik Welten, eine erstmalige Regierungsbeteiligung auf Bundesebene dürfte für die wiederauferstandenen Grünen dennoch sehr verlockend sein.

Sollte es sich mit den Grünen rechnerische nicht ausgehen, wäre eine "Dirndl-Koalition" aus ÖVP, Grünen und Neos eine weitere Möglichkeit. Es wäre die erste Dreier-Koalition.

SPÖ und FPÖ winken ab

Das Verhältnis zur SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner ist zerrüttet – nicht zuletzt auch auf persönlicher Ebene, wie im Wahlkampf mehrmals deutlich sichtbar wurde.

Auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hat auf die Frage nach einer Neuauflage von Türkis-Blau bereits abgewunken. Das schlechte Ergebnis sei "eindeutig kein Regierungsauftrag".