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Wahnsinn! Fettner sprang mit einem Ski zum Sieg

Heute Redaktion
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Am vorletzten Tag der nordischen Ski-WM in Val die Fiemme haben Österreichs Adler im Teambewerb von der Großschanze doch noch die ersehnte erste Goldmedaille geholt. Für eine Schrecksekunde sorgte Manuel Fettner, der im zweiten Durchgang nach dem Aufsprung einen Ski verlor und dennoch akrobatisch stehen blieb.

Am vorletzten Tag der nordischen Ski-WM in Val die Fiemme haben Österreichs Adler am Samstag im Teambewerb von der Großschanze doch noch die ersehnte erste Goldmedaille geholt. Für eine Schrecksekunde sorgte Manuel Fettner, der im zweiten Durchgang nach dem Aufsprung einen Ski verlor und dennoch akrobatisch stehen blieb.

Das Quartett Wolfgang Loitzl, Manuel Fettner, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer setzte sich in Predazzo in einem selten gesehenen Krimi mit 1.135,9 Punkten hauchdünn vor Deutschland und Polen durch.

Norwegen verliert Medaille am grünen Tisch

Die favorisierten Norweger verloren WM-Silber am grünen Tisch, weil sie nach einem Protest wegen falscher Anlauflänge nachträglich per Jury-Entscheid zurück gereiht wurden. Anders Bardal war aus einer anderen Luke gesprungen und daher eine falsche Punktwertung angesetzt worden.

Bei Fettner blieb Österreich das Herz stehen

Das Bravourstück dieser WM lieferte dabei Manuel Fettner im zweiten Durchgang, als er nach der Landung einen Ski verlor, und trotzdem auf einem Ski über die Sturzlinie fuhr. Damit hat Österreich wohl den einzigen WM-Titel im Fleimstal gerettet.

Österreich bilanziert bei den 49. Titelkämpfen der Nordischen mit insgesamt sieben Medaillen - 1 x Gold, 5 x Silber und 1 x Bronze. Es ist damit bei Großereignissen (Nordische WM und Olympia) das siebentbeste Ergebnis der Nordischen.

"Ich bin es zum Glück derfahren"

"Das sind so Momente, wenn man es probiert, gelingen sie sicher nicht. Jetzt bin ich es zum Glück derfahren", jubelte Fettner nach seinem Bravourstück im Auslauf, das ihm seine erste WM-Medaille überhaupt, und die gleich in Gold, brachte. "Ich habe gewusst, ich muss irgendwie über die Sturzlinie kommen. Ich weiß nicht, ob mir das ein zweites Mal gelingen wird."

"Habe viele Nerven verloren beim Fetti"

Wolfgang Loitzl durfte sich im Alter von 33 Jahren auch noch über seinen insgesamt siebenten Weltmeister-Titel freuen. "Ich habe viele Nerven verloren beim Fetti. Er hat es irgendwie gemeistert, ich weiß nicht wie. Das hat mir ein paar Jahre meines Lebens gekostet", stöhnte der Steirer, der nicht ausschließen wollte, dass er auch 2015 noch eine WM bestreitet. "Sag niemals nie."

Morgenstern griff sich aufs KnieFür eine Schrecksekunde sorgte auch Morgenstern, der im ersten Durchgang nur bei 121 m gelandete war. Nach seinem zweiten Satz auf 129,5 m, der Österreich endgültig auf Goldkurs brachte, griff er sich an sein rechtes Knie. "Ich glaube, das Adrenalin im Körper verdrängt die Schmerzen. Ich bin stolz auf meine Teamkollegen, die meinen Patzer aus dem ersten Durchgang verziehen haben."

Morgenstern, nunmehr schon achtfacher Weltmeister, habe sich im zweiten Durchgang "einen Stock höher" als im ersten Sprung gefühlt. Vor sechs Wochen sei er nicht sicher gewesen, ob er es überhaupt in die Mannschaft schaffen würde. "Von daher ist es eine extreme Genugtuung, was ich hier erreicht habe." Schlierenzauer bilanziert nun mit einmal Gold und zweimal Silber. "Wenn man mit dem Team noch eine tolle Leistung bringen und sich Weltmeister nennen darf, darf man zufrieden sein."

"Was Manuel geleistet hat, ist schon einmalig"

Cheftrainer Alexander Pointner war besonders stolz auf Fettner. "Was Manuel in dieser Situation geleistet hat, ist schon einmalig. Aber das war heute eine Mannschaftsleistung, ich möchte da keinen herausnehmen", erklärte er. "Die Voraussetzungen heuer waren schwieriger, die Gegner stärker. Wir haben aber gewusst, dass es passt und haben uns nicht aus der Fassung bringen lassen."