Am Balkan kämpfen derzeit Hunderte Feuerwehrleute und Soldaten gegen heftige Waldbrände. Laut dem albanischen Verteidigungsministerium waren am Montag noch über ein Dutzend Brandherde aktiv. Allein in den letzten 24 Stunden sind in Albanien fast 40 Feuer ausgebrochen. Neben der Feuerwehr stehen rund 800 albanische Soldaten im Einsatz, dazu kommen Militärflugzeuge und Hubschrauber aus den Nachbarländern.
In der Küstenregion Finiq, etwa 160 Kilometer südlich von Tirana, mussten laut regionalen Medien rund zehn Menschen ihre Häuser verlassen. Mehrere Wohngebäude sind dabei ausgebrannt. In der Nähe der Stadt Poliçan wurden ein Altersheim und sechs Familien aus den umliegenden Dörfern evakuiert. Das Verteidigungsministerium meldet, dass das Feuer dort mittlerweile unter Kontrolle ist.
Im Nachbarland Montenegro haben Einsatzkräfte zahlreiche Häuser am Stadtrand von Podgorica gegen die Flammen verteidigt. Der Brand sei in "extrem unzugänglichem Gelände" ausgebrochen, sagte der Leiter der Rettungsbehörde, Nikola Bojanovic, zu Journalisten. Am Nachmittag war dichter Rauch in den Hügeln über Podgorica zu sehen.
Bei der kroatischen Hafenstadt Split waren in der Nacht auf Montag bereits rund 150 Feuerwehrleute im Einsatz, um einen Waldbrand zu bekämpfen – mehr dazu hier.
Seit Anfang Juli sind in Albanien laut Zahlen des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) fast 34.000 Hektar Land verbrannt. Die Polizei vermutet in mehreren Fällen Brandstiftung und hat mehr als 20 Verdächtige festgenommen. "Ein absichtlich gelegter Brand ist nicht nur eine Straftat, sondern ein Verrat", sagte dazu Regierungschef Edi Rama.
Die Hitzewelle am Balkan hält weiter an. In Serbien, Bosnien und Kroatien werden diese Woche stellenweise über 40 Grad erwartet.
