Im und um den ländertrennenden Fluss "Ishasha" wurden unlängst mehr als 50 Kadaver von Flusspferden entdeckt. Die Tiere gehören zum Virunga-Nationalpark der Demokratischen Republik Kongo. Die Sprecher des Parks beweinen den neuerlichen Rückgang der fragilen Hippo-Population, warnen aber auch gleichzeitig vor den Folgen für Menschen.
Die Obduktionsberichte zeigen ganz klar eine Milzbrandvergiftung der Tiere, die in der Regel durch eine bakterielle Infektion im Boden ausgelöst wird. Der "Bacillus anthracis" ist ziemlich resistent und kann mehrere Jahre auch Pflanzen und Luft kontaminieren, weshalb nun höchste Vorsicht in dem Gebiet herrscht.
Genau in diesem Grenzgebiet kommt es seit mehreren Jahrzehnten immer wieder zu Konflikten. Die Armut ist sehr hoch, weshalb auch die Flusspferde im Nationalpark der Wilderei ausgeliefert sind und seit 1970 einen Populationsrückgang von 95 Prozent verbuchen mussten. Letzten Bestandsaufnahmen zufolge wird der aktuelle Hippo-Stand auf maximal 1.200 Tiere geschätzt, was natürliche jeden Verlust umso katastrophaler macht.
Deshalb ist das Flusspferd gefährdet:
Das Fleisch, die Haut und vor allem die Zähne, die zu Elfenbein verarbeitet werden, sind der Grund dafür, dass Flusspferde auch heute noch auf dem Schwarzmarkt heiß begehrt sind.
Auch ihr Lebensraum spielt eine große Rolle, da sie meist in an den Grenzen zu Ländern mit großem Konfliktpotenzial leben und deshalb nicht ausreichend geschützt werden können.
Der Park reagierte natürlich sofort auf die mögliche Ansteckungsgefahr mit Milzbrand und veröffentlichte Regeln, die man auch befolgen sollte. Der Verzehr von Buschfleisch beispielsweise sollte vermieden werden, sowie jeder Konsum von Wasser, ohne es vorher aufgekocht zu haben. Die toten Flusspferde zu bergen, um hier ebenfalls eine Ausbreitung des Bakteriums zu verhindern wäre eigentlich der nächste Schritt, aber die Geräte sind nicht verfügbar.