Man wollte hier bestimmt nichts Böses, als Arbeiter mit einem Hausabriss in Mattsee (Flachgau, Salzburg) begonnen und plötzlich etwas Kleines, pelziges auf der Flucht beobachtet hatten. Erst am nächsten Tag wurde den Männern das Ausmaß des Dilemmas bewusst, denn sie hatten nicht einfach einen Marder unabsichtlich aus seinem Zuhause vertrieben, sondern eine Wildtiermutter, die aufgrund des Schrecks ihre Babys zurückgelassen hatte.
Vier hilflose und herzzerreißend schreiende Marderbutzis lagen hungrig und noch blind in ihrem Nest, doch die Mama kam nicht mehr.
Zum Glück hatten die Arbeiter ein großes Herz für Tiere und brachten die Findlinge in die Wildtierstation der Pfotenhilfe, wo sie jetzt rund um die Uhr versorgt werden müssen.
„Die entzückenden Fellknäuel waren erst wenige Tage alt, schon stark unterkühlt und dem Hungertod nahe.“Johanna StadlerPfotenhilfe-Geschäftsführerin
"Sie bekommen jetzt viel Wärme sowie alle drei Stunden – auch nachts – das Flascherl von mir und entwickeln sich bereits prächtig. Den Fütterungszeitpunkt kann man nicht verschlafen, da das Quartett sich stets lautstark meldet", so die Wildtierexpertin weiter.
Auch wenn natürlich jeder Verein tierliebe Personen außerordentlich schätzt, muss zum Thema Wildtiere nochmal gesagt werden, dass sich hier immer nur Menschen mit dem notwendigen Know-how kümmern sollten – schließlich muss das Endziel der Auswilderung im Vordergrund stehen, auch wenn man ein Wildtierbaby vom Haserl, bis zum Bambi auch gerne manchmal im Wohnzimmer hätte.
Mehrmals pro Woche werden verwaiste oder verletzte Wildtiere nach Rücksprache zur Pfotenhilfe gebracht. Alle werden nach erfolgreicher Aufzucht selbstverständlich wieder ausgewildert, denn: "Wildtiere gehören nicht in Menschenhand!", warnt Stadler.