Bali ist eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. Dementsprechend hat die Insel mit Overtourism und seinen Auswirkungen zu kämpfen. Um Touristen nachhaltig in die Schranken zu weisen, hat die Insel jetzt eine Reihe von neuen Richtlinien für Touristen eingeführt, um gegen unangemessenes Verhalten vorzugehen, berichtet Euronews. Die strengen Maßnahmen sollen die kulturelle Integrität und die heiligen Stätten der indonesischen Insel schützen. Die Regeln betreffen die Kleidung und das Verhalten beim Besuch von Tempeln und religiösen Stätten, einschließlich des Verbots für menstruierende Frauen. Übertretungen könnten nach indonesischem Recht rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Die neuen Vorschriften wurden von Balis Gouverneur I Wayan Koster am 24. März erlassen. "Wir haben schon früher eine ähnliche Verordnung erlassen, aber da sich die Dinge ändern, müssen wir uns anpassen. Damit wird sichergestellt, dass der Tourismus auf Bali respektvoll, nachhaltig und in Harmonie mit unseren lokalen Werten bleibt", sagte Koster.
Die Richtlinien zielen darauf ab, ein respektvolles Verhalten beim Besuch heiliger Stätten sicherzustellen und die Zahlung der balinesischen Touristenabgabe durchzusetzen. Außerdem verpflichten sie die Touristen, lizenzierte Reiseführer und Unterkünfte zu nutzen, die Verkehrsregeln zu befolgen und Geld in dafür zugelassenen Geschäften zu tauschen.
Die neuen Regeln verlangen von den Touristen, bescheidene und respektvolle Kleidung zu tragen und sich "an religiösen Stätten, in Restaurants, Einkaufszentren oder auf öffentlichen Straßen respektvoll zu verhalten". Besuchern ist es verboten, zu fluchen, Störungen zu verursachen oder unhöflich gegenüber Einheimischen, Beamten oder anderen Touristen zu sein. Die Verbreitung von Hassreden oder Fehlinformationen in den sozialen Medien ist ebenfalls verboten. Zu den weiteren verbotenen Aktivitäten gehören das Betreten heiliger Tempelbereiche ohne Erlaubnis, die Vermüllung und das Arbeiten ohne Genehmigung.
Einwegplastik, einschließlich Plastiksackerl, Styropor, Plastikstrohhalme und Getränke in Plastikflaschen sind ebenfalls verboten. Nach den neuen Richtlinien sollten ausländische Touristen "balinesische Bräuche, Traditionen und kulturelle Praktiken beachten und ehren, insbesondere bei Zeremonien" und "sich angemessen kleiden, wenn sie Tempel, Touristenattraktionen oder öffentliche Plätze besuchen". Außerdem ist es ausländischen Besuchern nicht gestattet, "heilige Tempelbereiche zu betreten, es sei denn, sie sind Gläubige, die traditionelle balinesische Kleidung tragen". Die Richtlinie fügt hinzu, dass "menstruierende Frauen diese Bereiche ebenfalls nicht betreten dürfen". Touristen dürfen auch nicht auf heilige Bäume oder Denkmäler klettern oder unangemessene oder Nacktfotos an religiösen Stätten machen.
Im Februar letzten Jahres wurde auf Bali eine einmalige Eintrittsgebühr von 150.000 indonesischen Rupien (9 Euro) für internationale Besucher eingeführt, um die Bemühungen um den Naturschutz zu finanzieren. Die Gebühr wird ab dem 1. Januar 2024 direkt am Flughafen oder an den Seehäfen kassiert. Urlauber müssen die Quittung und einen entsprechenden Aufkleber aufbewahren, bis sie Bali wieder verlassen.
In den neuen Leitlinien heißt es: "Touristen, die die Touristenabgabe nicht bezahlen, wird der Zugang zu den Attraktionen verweigert, und diejenigen, die bei Verstößen gegen die Vorschriften erwischt werden, müssen mit rechtlichen Konsequenzen nach indonesischem Recht rechnen".