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Warnung aus der Zukunft: "Große Flut wird kommen"

Heute Redaktion
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Bei einem geheimen Experiment sei er in das Jahr 5000 versetzt worden, erklärt ein angeblicher Zeitreisender. Als Beweis zeigt er ein Foto einer überfluteten Metropole.

"Er hat den Knopf gedrückt und mir einen guten Flug in das Jahr 5000 gewünscht", erinnert sich ein Mann, der sich Edward nennt, und zieht als Beweis ein Foto, das aus der Zukunft stammen soll, aus seiner Manteltasche.

In akzentbehaftetem Englisch behauptet der angebliche Zeitreisende, dass er bei einem Laborexperiment im Jahr 2004 in das Los Angeles der Zukunft versetzt wurde. Er sitzt auf einer Parkbank, sein Gesicht und seine Stimme sind unkenntlich gemacht worden. Das Gespräch soll im Februar in der Stadt Zaghkadsor in Armenien aufgezeichnet worden sein. Am Sonntag wurde es auf dem YouTube-Kanal "ApexTV" veröffentlicht.

Sechs Jahre lang habe er in Los Angeles als unterbezahlter Ingenieur in einem Labor gearbeitet, erklärt Edward. Er habe sich um die Überwachung der technischen Ausrüstung und Geräte in der hochgeheimen staatlichen Einrichtung gekümmert. Dort wären brandneue Gadgets getestet worden, welche erst viele Jahre später der Öffentlichkeit bekannt wurden, führt der vermeintliche Armenier weiter aus.

Geheimes Privat-Experiment

Als extrovertierte Person habe er sich innerhalb weniger Wochen mit zahlreichen Arbeitskollegen angefreundet: Darunter auch ein Mann namens James, ein Wissenschaftler und Erfinder. "Über Menschen wie James wird man nie etwas im TV sehen, von ihnen im Radio hören, oder lesen, dass sie einen Nobel-Preis gewonnen haben", beschreibt Edward weiter. "Der Grund dafür ist, dass Menschen wie James keine Aushänge-Wissenschaftler sind. Sie arbeiten an realen Projekten, die die Regierung als streng geheim einstuft."

Doch was hat dieser Mann mit der angeblichen Zeitreise zu tun?

Edward erklärt: Wegen eines bockigen Computers wäre er eines Abends länger im Labor geblieben, wo er seinen Freund überraschte, wie er gerade einen Haufen an Equipment aus einem Gebäude zerrte. Weil er niemandem von dem Vorfall erzählte, hätte ihn James als Assistent angeheuert, weil er anders als Amerikaner nicht davor zurückschrecke "ein paar Regeln zu brechen".

"Das war die Zeitmaschine"

James hätte ihn daraufhin zu einem abgelegenen Landhaus gebracht. Das Haus sei niemandem bekannt und er würde es für seine Experimente nutzen, erklärte er seinem frischgebackenen Assistenten. Die Geräte die er an jenem Abend gesehen hätte, seinen nur ein Teil einer viel größeren Maschine.

Das Videointerview mit dem "Zeitreisenden" auf YouTube:

"Das Konstrukt sah richtig futuristisch aus: Sie bestand aus einem großen Sessel aus Metall, vielen Kabeln und Gefäßen mit seltsamen Flüssigkeiten darin. Das war die Zeitmaschine", beschreibt Edward. "Ich habe ihn gefragt, was ich tun soll und wie ich ihm helfen kann." Er solle als Versuchskaninchen herhalten und durch die Zeit reisen, beichtete der Erfinder. Als Gegenleistung versprach er bei den Geldsorgen und der Einbürgerung des Armeniers zu helfen.

Menschen der Zukunft leben auf Holzplattformen

Am 18. Mai 2004 war es dann soweit. Ausgerüstet mit einer Spezialkamera nahm Edward in dem monströsen Sessel inmitten der Maschine Platz: "Er hat den Knopf gedrückt und mir einen guten Flug in das Jahr 5000 gewünscht."

Plötzlich habe er sich an einem seltsamen Ort wiedergefunden, beschreibt der angebliche Zeitreisende seine ersten Eindrücke. "Es war unglaublich. Ich stand auf einer riesigen Plattform aus Holz. Darauf waren auch Häuser, Gebäude und Fahrzeuge – alles aus Holz gefertigt", so Edward. "Ich habe erst danach realisiert, dass ich immer noch in der selben Stadt war. Los Angeles. Nur, dass sie überflutet war und die ganze Stadt unter Wasser lag. Die Menschen lebten auf der riesigen Plattform an der Wasseroberfläche."

Beweisfoto der versunkenen Stadt

Mit der Kamera habe er ein Foto der versunkenen Stadt gemacht. Als Beweis hält er ein Bild von Gebäuden am Meeresgrund in die Kamera. Der hohe Meeresspiegel sei ein Resultat des Klimawandels gewesen. "Es ist genug Eis von den Polen geschmolzen, dass die Welt unter Wasser gesetzt wurde", führt Edward aus. Ein zu hoher CO2-Gehalt in der Atmosphäre hätte zur schrittweisen Zerstörung des natürlichen Schutzschildes der Erde geführt.

Die Bewohner beschreibt Edward als "prähistorische Menschen". "Die Menschheit entwickelte sich zu Kreaturen, die mehr mit Bestien, als Menschen gemein hatte". Täglich würden die Wesen der Zukunft bis auf den Tod um kleine Mengen Brot und frisches Wasser kämpfen. "Es gab keine Zivilisation mehr. Milliarden Menschen waren tot."

Flucht vom Planeten Erde

Trotz ihres des erbärmlichen Zustandes und ständigem Hungers seinen die Menschen nahezu unsterblich, will der Besucher aus der Vergangenheit von einem Bewohner der hölzernen Stadt namens Zach erfahren haben. Das sei ein Erbe der hochentwickelten Gesellschaft vor der Flut. Zach selbst soll beinahe 1.000 Jahre alt gewesen sein.

Doch wie konnte eine so großartige Gesellschaft untergehen? Als die Regierung von dem bevorstehenden Schicksal des Planeten erfahren habe, habe sie Raumschiffe gebaut. 4,5 der 11 Milliarden Menschen hätten daraufhin die Erde verlassen und sich eine neue Heimat zwischen den Sternen gesucht.

"Die große Flut wird kommen!"

Seine Heimreise sei ebenso abrupt wie unerwartet gewesen: Plötzlich sei ihm Schwarz vor Augen geworden, erinnert sich Edward. "Alles um mich herum hat sich gedreht und als ich die Augen wieder aufmachte, fand ich mich in James' Zimmer wieder." Der Schock des Trips durch die Zeit sei zuviel für ihn gewesen: Kurz darauf habe er die Vereinigten Staaten verlassen, so der vermeintliche Zeitreisende. Als Beweis für seine Geschichte habe er eine Kopie des Fotos mit zurück nach Armenien gebracht.

Der Klimawandel sei bereits im Gange warnt er zum Abschluss. In etwa einhundert Jahren würden wir uns in der selben Gefahr wiederfinden. "Die Apokalypse wird jeden Winkel des Planeten Erde mit Wasser bedecken", ist sich Edward sicher. "Die große Flut wird kommen!"

Im Jahr 2030 wird ein Roboter Präsident

Wirklich beweisen lässt sich die Geschichte des Armeniers, die sehr an H.G. Wells' "Die Zeitmaschine" erinnert, wohl nie. Er ist aber nicht der einzige, der behauptet ein Zeitreisender zu sein. Erst vor wenigen Tagen hatte angeblicher Zeitreisender für Aufsehen gesorgt nachdem er einen Lügendetektor-Test bestanden hatte. Der unbekannte Mann behauptete aus dem Jahr 2030 zu stammen, in dem eine Künstliche Intelligenz nach der Weltherrschaft greife und ein Roboter für das Amt des US-Präsidenten kandidiert.

Ebenfalls auf "ApexTV" soll er am heutigen Dienstag in einem mehr als 160 Minuten langen Live-Stream den wissbegierigen Zuschauern Rede und Antwort gestanden haben. Ob es sich dabei um den selben Mann handelt, kann allerdings nicht verifiziert werden. Er ist nur mit verzerrter Stimme via Telefon zugeschalten:

(rcp)