Coronavirus

Warum viele auf die zweite Corona-Impfung pfeifen

In der Steiermark sollen im Juni rund 100.000 Menschen geimpft werden, viele wollen ihren zweiten Termin aber wegen der Urlaubsplanung verschieben.

Stefanie Riegler
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Corona-Impfung (Symbolbild)
Corona-Impfung (Symbolbild)
EXPA / APA / picturedesk.com

Österreich zündet den Impfturbo! 2,5 Millionen Menschen haben bislang schon die erste Corona-Schutzimpfung erhalten. 925.000 sind bereits vollimmunisiert.

Bis Ende Juni sollen laut Kanzler Sebastian Kurz alle, die eine Impfung möchten, auch eine erhalten. In den kommenden Tagen starten auch die Impfungen in Betrieben.

Urlaub wichtiger 

In der Steiermark sind im Juni rund 100.000 Personen an der Reihe. Wie "ORF Steiermark" nun berichtet, wollen viele ihren Zweitimpf-Termin wegen ihrer Urlaubsplanung verschieben. Das Land appelliert aber, das nicht zu tun.

340.000 Steirerinnen und Steirer haben schon die die erste Teilimpfung erhalten. Das entspricht etwa einem Drittel der Impfwilligen. Knapp 60 Prozent haben sich bisher angemeldet, sind schon geimpft oder haben einen Termin, Ziel seien 70 Prozent, hieß es vom Land Steiermark.

Derzeit laufen die Telefone im Land und bei den Ärzten heiß. Der Grund: Viele wollen den zweiten Impftermin absagen. "Unsere Telefon und Mails gehen über mit Wünschen, dass der zweite Impftermin aufgrund von Urlaub nicht stattfinden kann. Wenn man 350.000 Leute geimpft hat so wie wir und davon ausgeht, dass jetzt zehn Prozent anfangen, willkürlich Termine zu verschieben – es wird ja beim ersten der zweite Impftermin gleich mit vergeben – dann führt das unweigerlich zu einer logistischen Herausforderung, wo wir einfach bitten, dass sich das so eintaktet, dass man an diesem Tag, zu dieser Uhrzeit da ist und sich diesen zweiten Stich abholt", erklärte Impfkoordinator Michael Koren.

Land appelliert: Zweiten Termin wahrnehmen!

Am Freitag wurde sogar deshalb zu einer Pressekonferenz geladen. Und das Land machte einen Aufruf: Die Menschen sollen nach Möglichkeit ihren Urlaub rund um die Impftermine planen und nicht umgekehrt, hieß es.

Bereits im April wurde bekannt, dass viele Leute in der Steiermark ihren Impftermin absagen. Grund dafür war der Impfstoff von AstraZeneca. Daraufhin verhängte das Land Sanktionen. Personen, die zweimal ihre vereinbarten Impftermine absagen oder gar nicht auftauchen, werden ganz nach hinten gereiht, "Heute" berichtete.

Auch in Deutschland wird verschoben

In Deutschland häufen sich ebenfalls Berichte, wonach der zweite Impftermin verschoben wird. Im Impfzentrum Rottal-Inn in Niederbayern mussten etwa 15 bis 20 Prozent der Termine umdisponiert werden. Auch hier betonten die Verantwortlichen: Impftermine haben Priorität! 

Organisatorischer Aufwand

"Wir merken nun sehr stark, dass es im Ausland Öffnungen gibt, Freiheiten wieder in Sicht sind und sich Perspektiven für den Tourismus eröffnen, weil so viele Anrufe wegen Urlaub und ähnlichen in der Freizeit geplanten Aktivitäten kommen", berichtet Eva Arbinger, stellvertretende Leiterin des Impfzentrums Rottal-Inn in einer Pressemitteilung. Häufig genannte Gründe für die Absage seien zum Beispiel Urlaubsreisen, Hochzeiten, Fortbildungen, Dienstreisen oder andere Freizeittermine. Für die Mitarbeiter des Impfzentrums bedeutet eine Absage aber zusätzlichen organisatorischen Aufwand.

"Wir verstehen jeden, der mal raus will, aber bei uns sind die Zweitimpfungen mit einer riesigen Logistik verbunden. Wir haben nach 12 Wochen für jeden Erstgeimpften genau eine personalisierte zweite Dosis im Plan. Wenn dieser Termin abgesagt und verschoben werden soll, muss für diese Dosis ein neuer Abnehmer gefunden und erneute dann wiederum eine zweite Dosis eingeplant werden", so Arbinger. Der volle Impfschutz ist nur nach der zweiten Dosis gegeben.

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