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Was geschieht und wer zittert, wenn er auspackt?

Heute Redaktion
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In der Nacht auf Freitag (ab 3 Uhr auf Discovery Channel) wird das mit Spannung erwartete Interview von Lance Armstrong bei Oprah Winfrey ausgestrahlt. Wen wird der gefallene Radstar belasten und welche Konsequenzen der US-Amerikaner befürchten muss, erfahren Sie auf "Heute.at".

In der Nacht auf Freitag (ab 3 Uhr auf Discovery Channel) wird das mit Spannung erwartete Interview von Lance Armstrong bei Oprah Winfrey ausgestrahlt. Wen wird der gefallene Radstar belasten und welche Konsequenzen der US-Amerikaner befürchten muss, erfahren Sie auf "Heute.at".

In der Nacht auf Freitag wird der erste Teil des Interviews ausgestrahlt, zur selben Zeit folgt einen Tag später der zweite Teil. Laut Insidern in amerikanischen Medien wird Armstrong den jahrelangen Missbrauch von illegalen Substanzen zur Leistungssteigerung gestehen. Bislang verweigerte er dazu jegliche Aussage. Da er dies auch gegenüber der US-Anti-Doping-Behörde tat, die zahlreiche Beweise gegen den 41-Jährigen hat, gilt seine Schuld als erwiesen und Armstrong offiziell als Dopingsünder, weshalb ihm bereits seine sieben Siege bei der Tour de France aberkannt wurden.

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Die Auslöschung seiner Rekorde könnte bei einem Geständnis noch weitergehen. Bereits vor der Ausstrahlung hat das IOC bekanntgegeben, dass der Texaner seine bei den Sommerspielen 2000 errungene Bronzemedaille zurückgeben muss. Armstrong hatte in Sydney im Einzelzeitfahren hinter dem Russen Wjatscheslaw Jekimow und dem Deutschen Jan Ullrich Bronze geholt. Vierter war der Spanier Abraham Olano.

USA klagt Armstrong

Weiters erwarten Armstrong mehrere Klagen. Unter anderem gab das US-Justizministerium bekannt, sich der Klage des Ex-Radprofis Floyd Landis anzuschließen. Armstrong sowie sein damaliger Finanzier Thomas Weisel und Ex-Teamchef Johan Bruyneel werden des Betrugs bezichtigt. Sie sollen Sponsorgelder der US-Postbehörde für Dopingzwecke missbraucht haben. Armstrong gewann sechs seiner sieben Titel für den Rennstall US Postal. Im Vertrag war der Verzicht auf leistungssteigernde Mittel festgehalten.

Wen könnte Armstrong belasten?

Die Liste derjenigen, die Armstrong gedeckt oder sogar bei seinem Doping-Trip unterstützt haben könnten, ist lange. Sie reicht von hochrangigen Funktionären bis zu Top-Politikern.


Nicolas Sarkozy: Nach einem Besuch Armstrongs beim französischen Präsidenten geschah Wunderliches. Das Budget des Pariser Dopinglabors AFLD wurde halbiert. Zudem wurde der AFDL die Hoheit über die Dopingtests bei der Tour de France entzogen und an den Weltradsportverband UCI übertragen.
Pat McQuaid und Hein Verbruggen: Der aktuelle UCI-Präsident und sein Vorgänger sollen in die Machenschaften Armstrongs eingeweiht gewesen sein. So soll Armstrong von der UCI vor bevorstehenden Dopingtests gewarnt worden sein. Auch ein positiver Test auf Epo bei der Tour de Suisse 2001 soll vertuscht worden sein. Auch ist fraglich, ob Armstrongs Überweisungen an die UCI von hunderttausenden US-Dollar tatsächlich dem Kampf gegen Doping zugute kamen, oder ob sie in die Taschen der Funktionäre flossen.
Martial Saugny: Vom Leiter des Dopinglabors in Lausanne soll Armstrong erfahren haben, wie man Epo-Doping vertuschen kann.
Johan Bruyneel: Der ehemalige Teamchef Armstrongs bestritt immer, dass in seinen Teams systematisches Doping stattfand.


Endgültig wird es die Sportwelt wissen, wenn am Samstag der zweite Teil des Interviews ausgestrahlt wird. "Ich habe ihr alles auf den Tisch gelegt. Die Leute sollen entscheiden", sagte Lance Armstrong der Nachrichtenagentur "AP".

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