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Was hat Griechenland da geritten?

Kolumne zu aktuellen Formel-1-Themen von Markus Miksch.

Heute Redaktion
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Bild: Hertel

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Wer den Griechen eingeredet hat, dass die Formel 1 nachhaltig etwas für die Wirtschaft bewirkt, besteht vermutlich jeden Lügendetektor-Test mit Bravour. Die meisten Rennen der Formel 1 sind für die Veranstalter aufgrund der hohen Gebühren, die Bernie Ecclestone einstreift, ein Verlustgeschäft und meist nur mit staatlicher Hilfe zu finanzieren. Deshalb verschwinden immer mehr Traditionsrennen aus dem Kalender. Dafür fährt die Königsklasse jetzt vor beschaulichen Kulissen in Bahrain und Abu Dhabi.

Viel erhofft von der Formel 1 haben sich bereits viele Länder, geblieben sind meistens nur Schulden und unbenutzte Rennstrecken, die hunderte Millionen Euro kosteten. Ein gutes Beispiel ist hier die Türkei. An den Rennwochenenden waren die Tribünen leer - zu teure Tickets, kein Lokalmatador. Und selbst Spanien muss jetzt auch einen Gang zurückschrauben, zwei Grand Prix pro Jahr sind trotz Zugpferd Fernando Alonso nicht mehr leistbar. In Zukunft wird nur noch abwechselnd in Barcelona und Valencia gefahren.

Und eigentlich könnte man meinen, die Griechen sollten es besser wissen. Die Olympischen Spiele 2004 in Athen hinterließen einen riesigen Schuldenberg. Nachhaltig etwas für die Wirtschaft und den Tourismus dürften sie auch nicht gebracht haben, sonst würde man jetzt nicht auf die Idee mit der Formel 1 gekommen sein. Ich frage mich nur wie, denn Griechenland hat absolut keine Formel-1-Tradition. Es gab noch nie einen Griechen, der an einem Grand Prix teilgenommen hat und auch in den Nachwuchsklassen sucht man vergeblich nach griechischen Talenten.

Ich hoffe im Sinne der europäischen Steuerzahler, dass dieser Plan scheitert.

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