Vollzeit arbeiten? Für den deutschen Gen-Z-Influencer Julian Kamps offenbar unzumutbar. In einem Instagram-Video, das mittlerweile millionenfach angeklickt wurde, zeigt sich der 24-Jährige entsetzt über seinen neuen Alltag: Aufstehen um 7.30 Uhr, nach Hause kommen am Abend – und dann "nur drei Stunden zum Leben".
Für ihn sei das "kein Leben" und "absoluter Quatsch". "Was soll das?", fragt der ehemalige "Germany's next Topmodel"-Kandidat in die Kamera – und kündigt an, seine Arbeitszeit so schnell wie möglich reduzieren zu wollen. Mit dieser Aussage hat er offenbar einen Nerv getroffen – und eine Welle an Reaktionen ausgelöst.
Während einige User ihm recht geben ("Das ist einfach nur gesunder Menschenverstand. (...) Jeder, der sich darüber aufregt, dass GenZ "gar nicht mehr wisse, was es bedeutet zu arbeiten", der ist doch einfach nur neidisch, dass diese Generation sich traut, mehr auf ihre Gesundheit zu achten."), hagelt es von anderer Seite Spott und Kritik. Kamps sei "wohlstandsverwahrlost", heißt es, und solle sich mal anschauen, was ältere Generationen geleistet haben.
"Die jungen Leute wollen alle leben wie Gott in Frankreich aber dafür tun will keiner was.. Ich bin 25 und arbeite seit 10 Jahren auf der Baustelle (ich liebe es), mein Arbeitstag geht um 7:00 Uhr los und endet um 18:00 Uhr. Dafür habe ich aber ein komfortables Leben und kann alles machen was ich möchte. Die Menschen wissen nicht wie gut es ihnen geht und das ist sehr besorgniserregend meiner Meinung nach", heißt es etwa in den Kommentaren.
In einem Folgevideo nennt sich der 24-Jährige selbstironisch den "meistgehassten Gen-Z-Menschen Deutschlands" – und bleibt dabei: Es gehe ihm nicht um Faulheit, sondern um Lebensqualität. Acht Stunden täglich im Büro ließen zu wenig Raum für Familie, Freunde oder Freizeit.
Die Debatte zeigt einmal mehr: Die Diskussion über Arbeitsmoral, Work-Life-Balance und die 40-Stunden-Woche ist längst nicht nur ein Generationenthema – sondern ein gesellschaftlicher Dauerbrenner.