Klimaschutz

Waschmittel im Check – Nur 10 Prozent empfehlenswert

Viele Waschmittel enthalten Kunststoffe, die die Natur beim Waschen schädigen. Unabhängige Gütesiegel helfen bei der umweltfreundlichen Entscheidung.

Lydia Matzka-Saboi
Greenpeace will ein Verbot von festem Mikroplastik und wasserlöslichen Kunststoffverbindungen in Waschmittel und Kosmetik.
Greenpeace will ein Verbot von festem Mikroplastik und wasserlöslichen Kunststoffverbindungen in Waschmittel und Kosmetik.
(c) Mitja Kobal

Der Greenpeace-Marktcheck hat das Waschmittel-Sortiment in den Drogerien und Supermärkten in Österreich geprüft. Insgesamt sind nur ein Zehntel der Produkte in den untersuchten Märkten laut Greenpeace empfehlenswert, weil sie die Umwelt weniger belasten als herkömmliche Produkte.

Waschmittel enthalten oftmals Kunststoffe und Chemikalien, die die Natur bei jedem Waschgang schädigen. Greenpeace fordert im Sinne des Vorsorgeprinzips von der EU, das Mikroplastik-Verbot zu verschärfen und sowohl festes Mikroplastik als auch lösliche, flüssige und gelartige Kunststoffverbindungen in Waschmittel und Kosmetik zu verbieten.

"Austria Bio Garantie" am besten

Für Konsumenten ist es oft nicht einfach, umweltschonende Waschmittel von konventionellen zu unterscheiden. Zum einen sind die Begriffe "bio" oder "öko" bei Waschmitteln im Gegensatz zu Lebensmitteln nicht geschützt. Zum anderen müssen nicht alle Inhaltsstoffe deklariert werden. Greenpeace empfiehlt daher, auf unabhängige Gütesiegel zu achten. Bio-Waschmittel mit dem Gütezeichen "Austria Bio Garantie" hat Greenpeace am besten bewertet. Auch die relativ häufig zu findenden Zeichen "EU Ecolabel", "Österreichisches Umweltzeichen", "Ecocert" und "Blauer Engel" empfiehlt Greenpeace.

Produkte mit den genannten empfehlenswerten Siegeln sind aber nur in acht der zwölf untersuchten Handelsketten erhältlich. Insgesamt schneidet der Drogeriemarkt dm beim Waschmittel-Sortiment im Vergleich am besten ab. Unter den Supermärkten belegt Interspar Platz 1.

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Umweltschützer wollen Plastikverbot

Obwohl die Umweltbelastung durch Mikroplastik in Wasch- und Reinigungsmittel und Kosmetik weitgehend bekannt ist, sind plastikfreie Produkte Mangelware. Hersteller verzichten zwar zunehmend auf festes Mikroplastik, setzen dafür aber vermehrt auf wasserlösliche Kunststoffverbindungen.

Deren Auswirkungen auf die Umwelt sind noch weitgehend unerforscht. "Solange wir nicht wissen, welche Auswirkungen wasserlösliches, also flüssiges Plastik in allen Formen auf unsere Umwelt hat, ist ihr Einsatz in Alltagsprodukten wie Waschmitteln fahrlässig", sagte Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber.

Solange es keine klaren wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Auswirkungen auf Wasser und Boden gibt, müsse das Vorsorgeprinzip gelten, so Greenpeace.