Gesundheit

Watte-Wickel: Tampons auf Männer-WC sorgen für Wirbel

Mit den Tampons auf dem Männerklo im Stuttgarter Rathaus wolle man etwas für Transpersonen tun, heißt es. Doch die Watte sorgt für Diskussionen.

Sabine Primes
Die Initiative geht auf die Grünen im deutschen Gemeinderat zurück.
Die Initiative geht auf die Grünen im deutschen Gemeinderat zurück.
Getty Images/iStockphoto

Dass es auf Damentoiletten Tampon-Automaten gibt, ist nichts Ungewöhnliches – schließlich kann die Periode auch mal unangekündigt eintreten. Da ist Frau dann froh, wenn es solche Automaten gibt. Ein kostenloses Tampon-Angebot auf den Toiletten des Stuttgarter Rathauses sorgt derzeit für hitzige Diskussionen.

"Nicht alle mit Menstruation bezeichnen sich als Frau"

Die Initiative geht auf die Grünen im deutschen Gemeinderat zurück. Ziel ist die Gleichberechtigung von Transmenschen. so Laut der "Bild-Zeitung" begründet Fraktions-Chefin Petra Rühle die Entscheidung wie folgt: "Viele Menschen mit Monatsblutung identifizieren sich nicht als Frauen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, ihnen genauso Tampons bereitzustellen wie den Menstruierenden, die sich als Frau bezeichnen." Nutzen könnten beispielsweise Transmänner – also Frauen, die sich im Übergang zum Mann befinden und noch menstruieren.

Den Ansatz der Grünen kann die CDU überhaupt nicht nachvollziehen: "Wir machen uns bundesweit zum Gespött", zitiert die "Bild" den CDU-Fraktionschef Alexander Kotz aus dem Gemeinderat. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) teilte auf seiner Instagram-Seite mit, er sei bei der Entscheidung "leider überstimmt" worden.

"Kein Bürgermeister für alle"

Alexander Häfner vom Stuttgarter Verein Mission Trans e.V.: "Mich hat das ehrlich gesagt sehr wütend gemacht. Weil ein Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, der noch in seiner Wahlwerbung gesagt hat, er will ein Bürgermeister für alle sein, zeigt hier ganz klar seine Haltung, dass er nicht ein Bürgermeister für alle ist." Dabei hätte Stuttgart mit den kostenlosen Hygieneprodukten auf der Herrentoilette ein klares Statement setzen können, meint Häfner. Man hätte damit zeigen können, wie offen Stuttgart mit der Trans-Thematik umgehe.