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Wirtschaft vor Gesundheit: Wattens-Coach rügt Tirol

Heute Redaktion
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Die Bundesliga ist am Weg zurück zur Normalität. Vor dem Trainings-Auftakt kommende Woche übt Thomas Silberberger, Coach von WSG Tirol, Kritik an den Corona-Maßnahmen und erklärt die Situation in seinem Team.

"Wir werden nicht vor Donnerstag oder Freitag auf dem Platz stehen", erklärt Silberberger den Plan der Tiroler für die kommende Woche. In Wattens will man es vorsichtig angehen. "Wir werden Corona-Test bei allen Spielern durchführen, bevor wir überhaupt mit dem Training beginnen", meint der Coach des Aufsteigers.

Er sieht Fehler im Umgang des Landes mit dem Corona-Virus. "Wir sind ein Hotspot. In Tirol haben wir Wirtschaftlichkeit vor Gesundheit gewählt am Anfang der Krise", meint er in "Sport am Sonntag". "Jetzt müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben. Das wird eine große Herausforderung."

Die Sicherheits-Auflagen - Trainingsgruppen mit maximal sechs Spielern und ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen Spielern und Betreuern - hält er trotzdem für angemessen. "In Kleingruppen auf der Größe eines halben Spielfelds habe ich keine Bedenken. In jedem Baumarkt sind mehr Leute auf dem gleichen Fleck."

Ob die Saison - die nach dem Cup-Finale am 16. Mai fortgesetzt werden soll - auch zu Ende gespielt werden kann? "Wir sind ein Pilot-Projekt", meint Silberberger. "Bei einem positiven Fall droht der Saison-Abbruch." Auch der dichte Zeitplan behagt ihm nicht. "Man sollte die Saison in den Sommer verlängern."

Geisterspiele sieht er dafür gelassener. "Unser letztes Heimspiel war schon beinahe ein Geisterspiel. Wir, Mattersburg oder die Admira spielen oft vor weniger vielen Zuschauern. Ein Klub wie Rapid ist davon viel härter getroffen."