Wegen Ungeimpften müssen bald OPs verschoben werden

"Wir sind mitten in einer vierten Welle", attestiert ÖGARI-Präsident (Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) Walter Hasibeder, "und man muss einfach Angst haben: Was kommt in der kalten Jahreszeit, wenn jetzt die Leute sich nicht endlich impfen lassen?"

Aktuell liegen 130 Personen auf den Intensivstationen, die Zahl steigt kontinuierlich an. Noch vor vier Wochen waren es lediglich 30. Dabei zeigt sich besonders gut, dass Corona zu einer "Erkrankung der Nicht-Geimpften geworden" ist. 97,5 Prozent der Intensivpatienten sind nicht geimpft, nur 2,5 Prozent haben beide Dosen erhalten.

Es geht steil nach oben

Schon in "knapp über einer Woche" rechnet Hasibeder mit 180 Intensivpatienten, "es geht also steil nach oben". Zwar ist die Kapazität in Österreich damit noch lange nicht ausgeschöpft, doch dass Personal im Gesundheitsbereich wird ein weiteres Mal an seine Belastungsgrenzen getrieben.

Und weil die Zahlen und Intensivpatienten nicht auf jedes Krankenhaus in gleichem Umfang verteilt sind, kann es schon innerhalb der nächsten zwei Wochen dazu kommen, dass manche Operationen wegen der Auslastung in den Spitälern verschoben werden müssen. "Das erste Problem, das sehen wir schon: Das sind die normalen Hospitalbetten." Mit 453 ist man hier aber noch weit entfernt von den knapp 4.000 Patienten am Höhepunkt der zweiten Welle.

"Es gibt nur einen Schutz und das ist die Impfung", stellt der ÖGARI-Präsident ein weiteres Mal klar. Es sei deswegen unbedingt erforderlich, die Maßnahmen – insbesondere für Ungeimpfte – zu verschärfen. ""Man muss reagieren mit Gesetzten - anders wird es nicht gehen." Ein erster Schritt wäre etwa eine 2G-Regel für Veranstaltungen (nur Geimpft oder Genesen).