Prozess in Wels vertagt

Wegen zu vieler Fragen: Kein Urteil für Amok-Raser (20)

Heute kein Urteil: Weil die Geschworenen in einem heftigen Raser-Prozess in OÖ über mehr als 100 Fragen beraten müssen, wurde die Verhandlung vertagt.
Oberösterreich Heute
15.09.2025, 13:13
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Ein 20-Jähriger stand schon am Donnerstag in Wels vor Gericht. Er soll im Jänner während einer wahnsinnigen Amok-Fahrt mehrere Verkehrsteilnehmer gefährdet haben. Die Anklage: mehrfacher versuchter Mord.

Am Montag saß der junge Lenker wieder vor dem Richter. Statt eines Urteils gab es aber nur ein Ende ohne Entscheidung. Grund ist der über 100 Punkte lange Fragenkatalog, den die Geschworenen beantworten müssen – dafür braucht es schlicht mehr Zeit.

Fortsetzung im November

Denn jede der extrem gefährlichen Situationen, die die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vorwirft, muss laut "Krone"-Bericht einzeln bewertet werden. Zur Erinnerung: Die Staatsanwaltschaft spricht von mindestens fünf Situationen, in denen der Tod Unbeteiligter billigend in Kauf genommen wurde: "In diesem Fall war der BMW die Waffe und der Tatort die öffentliche Straße."

Neben den Hauptfragen zum Mordversuch kommen unzählige Eventualfragen. Dazu noch die anderen Anklagen der Urkundenunterdrückung und Vergehen nach dem Waffengesetz. Die Schlussplädoyers der Parteien wurden deshalb verschoben. Erst im November soll es weitergehen, dann gleich an zwei Verhandlungstagen hintereinander. Konkret am 6. und 7. November. Es gilt die Unschuldsvermutung.

"War eine Fluchtreaktion"

Schon während des ersten Prozesstages flossen beim Angeklagten die Tränen: Der 20-Jährige beteuerte, er habe keinen Tötungsvorsatz gehabt. "Das einzige, was in meinem Kopf vorgegangen ist, war 'weg, weg, weg', es war eine Fluchtreaktion", sagte er.

Nach der Festnahme erklärte der Lenker, Angst gehabt zu haben, dass jemand stirbt – später soll er diese Aussage aber relativiert haben. Seine Rechtfertigung: "Ich habe einfach gedacht, wenn ich etwas schneller fahre, bin ich schneller weg vor der Polizei." Schuldig bekannte er sich nur wegen Nebendelikten.

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