Ukraine

ORF-Experte erklärt die neue Drohnen-Taktik Russlands

Mit Hilfe iranischer Drohnen und einer bestimmten Taktik belagert Russland nach wie vor die Ukraine. Christian Wehrschütz hat die Hintergründe.

Leo Stempfl
Christian Wehrschütz ist nach wie vor als ORF-Korrespondent in der Ukraine.
Christian Wehrschütz ist nach wie vor als ORF-Korrespondent in der Ukraine.
Screenshot ORF

Vor allem für die Bevölkerung wird die Lage in der Ukraine in den Wintermonaten immer schlimmer. Immerhin funktioniere die Lebensmittelversorgung noch weitgehend, berichtet ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz im "Ö1-Morgenjournal". Die Menschen greifen aber auch überwiegend zu einfacheren Speisen.

Bei der Wasser- und Stromversorgung sieht das schon anders aus. In Krankenhäusern und geschützten Bereichen im Zentrum seien kaum Einschränkungen zu merken. In anderen Bezirken der Städte und vor allem am Land gleiche das eher einem "Russischen Roulette". Wegen der vielen Ausfälle durch den Beschuss sei das Netz überlastet, jede Möglichkeit, etwa Power Banks aufzuladen, wird genutzt.

Luftabwehr überlasten

Manche Menschen müssen deswegen sogar auf den Gasherd zurückgreifen und diesen aufgedreht laufen lassen, damit es zumindest etwas wärmer in der Wohnung wird, schildert Wehrschütz.

Denn dass der Beschuss erfolgt, ist klar. Was genau aber das Ziel dieser oder jener Drohne ist, ist da schon schwieriger zu sagen. Oberstes Ziel Russlands sei es weiterhin, mit Drohnen iranischer Herkunft zivile Ziele und kritische Infrastruktur anzugreifen, heißt es im "Morgenjournal". 

Mit dieser Taktik will man die ukrainische Luftabwehr überlasten, um diesen vielen kleinen Drohnen dann größere Marschflugkörper folgen zu lassen.

Kinder-Gefängnisse ?

Nicht bestätigen kann Wehrschütz Berichte aus Cherson, wie dass es dort etwa eigene Räume in Gefängnissen für Kinder gäbe. Nächste Woche wird er sich davon ein Bild machen können. Apropos nächste Woche: Von einer Waffenruhe über Weihnachten geht er nicht aus, orthodoxes Weihnachten wird aber immerhin auch erst am 6. Jänner gefeiert. Laut russischer Seite stehe eine Verminderung der Feuerintensität jedenfalls nicht auf der Tagesordnung.

1/10
Gehe zur Galerie
    Die Ukraine ist mittlerweile durchzogen von Schützengräben. 
    Die Ukraine ist mittlerweile durchzogen von Schützengräben.
    Roman Chop / AP / picturedesk.com