Cookies sind allgegenwärtig im Netz – auf fast jeder Website tauchen die kleinen Textdateien auf. Für viele User ist das Cookie-Banner längst zur Gewohnheit geworden, doch wer voreilig auf "Akzeptieren" klickt, öffnet Tür und Tor für umfangreiche Datensammlungen. Ein IT-Sicherheitsexperte erklärt gegenüber "Focus Online", welche Cookies du immer ablehnen solltest.
Cookies speichern Informationen über Surfverhalten, Interessen oder besuchte Seiten. Diese Daten können an Drittanbieter weitergegeben und für personalisierte Werbung genutzt werden – oft, ohne dass Nutzer sich darüber im Klaren sind. Denn der Entscheid für oder gegen Cookies ist meist mit einem – zu schnellen – Klick erledigt.
IT-Sicherheitsexperte Manuel Atug sieht zwar auch positive Aspekte: "Ohne Cookies müsste man sich jedes Mal neu auf einer Website anmelden. Insofern sind die auch nicht per se schlecht. Sie haben auch ihr Gutes und sie funktionieren", sagt er zu "Focus Online". Problematisch werde es, wenn Cookies über das technisch Notwendige hinaus zum Einsatz kommen, etwa für Tracking oder Marketing.
Unterschiedliche Cookie-Formen:
Session-Cookies: temporär gespeicherte Cookies, welche beim Schließen des Browser-Fensters automatisch wieder gelöscht werden (beispielsweise beim Online-Banking).
Drittanbieter-Cookies: Diese Cookies werden seitenübergreifend eingesetzt und spielen auf Basis deines Surf-Verhaltens dann gezielte Werbung aus.
First-Party-Cookies: Hier werden die Daten nicht mit Drittanbietern geteilt.
Atug empfiehlt, optionale Cookies möglichst abzulehnen. Zwar koste das Zeit, sei aber ein wichtiger Beitrag zur digitalen Selbstbestimmung: "Es ist zeitaufwendig, aber das ist eben die Zeit, die ich für meine Souveränität, für meine digitale Sicherheit aufbringe. Ich nehme mir auch die Zeit, an einer roten Ampel zu stehen und nicht drüber zu laufen. Ich bin sowohl im Physischen geschützt als auch im Digitalen."
Nein, nicht alle Cookies sind laut IT-Sicherheitsexperte Atug grundsätzlich schlecht. Sie erfüllen durchaus nützliche Funktionen, wie etwa das Speichern von Logins, damit man sich nicht bei jedem Besuch erneut anmelden muss. "Insofern sind die auch nicht per se schlecht. Sie haben auch ihr Gutes und sie funktionieren. Das Problem ist sozusagen der Missbrauch der optionalen und erweiterten Teile", erklärt er.
Vor allem Seiten ohne Login-Funktion kommen problemlos ohne Cookies aus. Wer nicht von Website zu Website verfolgt werden will, sollte auf die Ablehnung der optionalen Cookies achten, wie Experte Atug rät. Denn Datenschutz beginnt mit einem Klick – aber mit einem bewussten.