Der Fall sorgte in Deutschland und auch international für Schlagzeilen: In Bayern soll am vergangenen Wochenende ein zwei Meter langer Wels mehrere Badegäste angegriffen und verletzt haben. In der Folge wurde die Polizei gerufen und das Tier wurde getötet.
Nun hat auch das RTL-Format "Stern TV" einen Beitrag zu dem Thema veröffentlicht. Darin wird heftige Kritik am Vorgehen der Polizei laut. Besonders ein Foto, das vom Polizeipräsidium in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde, sorgt für Unverständnis. Es zeigt den toten Wels und einen lachenden Polizisten dahinter.
Auch weitere Details zum konkreten Ablauf wurden bekannt. So sollen die Schüsse des Polizisten das Tier nicht getötet, sondern nur verletzt haben. Ein Angler fischte das verletzte Tier schließlich aus dem See und erlegte es fachgerecht.
Die Polizei verteidigt gegenüber RTL das Vorgehen: "Wir hätten bis zum Erfolg dieser Maßnahme den Strand sperren müssen und auch gewährleisten müssen, dass während dem Musikfestival niemand mehr ins Wasser geht", sagt Polizeisprecher Michael Petzold. Zum Zeitpunkt des Vorfalls fand am Brombachsee das "Burning Beach"-Event statt. Auch wegen der heißen Temperaturen befanden sich wohl mehr Badegäste im Wasser als üblich.
Auch eine Profi-Anglerin kommt im Beitrag von RTL zu Wort. "Ich bin auch hier, um aufzuklären. Der Wels an sich ist nicht aggressiv. Er beißt auch keine Menschen. Welse haben eigentlich keine richtigen Zähne, sie haben lediglich Kauplatten", sagt Barbara Kijewski. Am vergangenen Wochenende sprach die Polizei von mindestens fünf Verletzten. Sie trugen demnach Biss- und Fleischwunden davon.
Weiter gab die Fischerin zu bedenken, dass das Tier wohl während der Brutzeit lediglich sein Revier verteidigen wollte. Und weiter: "Wenn auf einmal wegen des Festivals auch nachts massenhaft Menschen im Wasser schwimmen würden, kann das durchaus bei dem Tier eine Anspannung auslösen."
Peta habe inzwischen Strafanzeige eingereicht, sagt Jana Hoger von der Tierschutzorganisation. Man hätte auch Schilder aufstellen und so vor dem Tier warnen können. Auch am Brombachsee kann man das Vorgehen der Polizei teils nicht nachvollziehen: "Ich glaube, man hätte ihn auch übersetzen können in den kleinen Brombachsee. Man hätte ihn nicht abschlachten müssen", sagt ein regelmäßiger Gast.