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Weltmeisterin soll Zwitter sein

Heute Redaktion
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Laut Medienberichten kam beim Geschlechtstest, der bei 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya durchgeführt wurde, heraus, dass die Südafrikanerin ein Zwitter ist. Der Weltverband will sich nicht äußern. Südafrika ist empört und droht mit "drittem Weltkrieg".

Laut Informationen der australischen Zeitung Daily Telegraph steht das Ergebnis des Geschlechtstest fest. Die 18-Jährige sei ein Pseudohermaphrodit (Zwitter). Sie weist einen dreimal so hohen Testosteron-Spiegel wie eine gewöhnliche Frau auf. Das sei darauf zurückzuführen, dass sie über Hoden verfüge, die nach innen gewachsen sind. Sie habe zudem keine Eierstöcke sowie Gebärmutter.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF will diese Meldung nicht bestätigen. Man habe noch nicht alle Resultate. Zudem müssen die Ergebnisse noch von einer Expertenrunde oder einer medizinischen Kommision geprüft werden, so IAAF-Generalsekretär Pierre Weiss. Ein offizielles Ergebnis wird man erst im Zuge einer IAAF-Tagung zwischen 20. und 21. November verkünden. Bei dieser Sitzung in Monaco wird auch entschieden werden, ob Semenya der WM-Titel aberkannt wird.

Südafrika droht mit "drittem Weltkrieg"

Die Südafrikanerin gewann in Berlin in überlegener Manier Gold über 800 Meter der Frauen. Die 18-Jährige tauchte völlig aus dem Nichts auf. Erst drei Wochen vor der WM machte sie erstmals auf sich aufmerksam, als sie bei einem Wettkampf Weltjahresbestzeit lief. Die IAAF ordnete einen Geschlechtstest an, nachdem Semenya ein äußerst männliches Erscheinungsbild hat.

In Südafrika wird Semenya als Nationalheldin gefeiert. Dementsprechend erbost reagierte man auf die Medienberichterstattung. Südafrikas Sportminister Makhenkesi Stofile droht sogar mit einem "dritten Weltkrieg", sollte man seiner Landsfrau den WM-Titel aberkennen und sie von weiteren Wettkämpfen ausschließen.