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Wer ist Spanien-Sieger Pastor Maldonado?

Heute Redaktion
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Pastor Maldonado war bis zu seiner Sternstunde beim Grand Prix von Spanien nur den wenigsten bekannt - kein Wunder, denn bislang hatte er wenig geglänzt und noch dazu einen schlechten Ruf. Nun ist er der erste Venezolaner, der ein Rennen der Königsklasse gewinnen konnte.

war bis zu seiner Sternstunde beim Grand Prix von Spanien nur den wenigsten bekannt - kein Wunder, denn bislang hatte er wenig geglänzt und noch dazu einen schlechten Ruf. Nun ist er der erste Venezolaner, der ein Rennen der Königsklasse gewinnen konnte.

Formel-1-Fahrer aus Venezuela gab es vor Maldonado nur drei. Der erfolgreichste war Johnny Cecotto. Dieser hielt bis zu diesem Sonntag auch den Rekord für die beste Grand-Prix-Platzierung eines Venezolaners in der Formel 1. 1983 beendete er den Grand Prix der USA in Long Beach auf dem sechsten Platz.

Wechsel zum schlechtesten Zeitpunkt

Maldonados bestes Ergebnis war bis zu seinem ein achter Rang. Und viele hatten dem 27-Jährigen auch nicht viel mehr zugetraut. Ihm haftete der Ruf des "Paydrivers" an, der nur aufgrund seiner Sponsormillionen von Staatschef Hugo Chavez (angeblich 45 Mio. Euro von staatsnahen Betrieben) ein Cockpit bekam. Dabei kam er als Meister der höchsten Nachwuchsklasse GP2 2011 zu Williams.

. Dafür bekam der österreichische Teilhaber Toto Wolff immer mehr Kompetenzen zugesprochen.

Erster Sieg für Williams seit 2004

Laut seinen Aussagen befindet sich das Team derzeit noch im Umbruch, man sei "weit vor den gesteckten Zielen". Wolffs Reaktion nach dem ersten Sieg von Williams seit 2004 (Juan-Pablo Montoya in Brasilien): "Ich bin sprachlos. Das ist ein unglaubliches Erlebnis. Wir sind zurück!" Und auch Frank Williams, der an diesem Wochenende seinen 70. Geburtstag feierte, war gerührt: "Ich bin überglücklich und war bis zuletzt in Sorge, ob es das Auto ins Ziel schafft."

Die Gedanken des "Rollstuhlgenerals" sind nachvollziehbar, immerhin warf Maldonado in Australien noch einen sicheren sechsten Platz in der letzten Runde weg - Crash in die Mauer! Diesmal behielt 24-fache Grand-Prix-Teilnehmer die Nerven. Anteil daran hat auch Alexander Wurz, der als Fahrermentor bei Williams arbeitet. Seither dreht Maldonado ruhiger am Lenkrad, wodurch er die Reifen besser schont.

"Ein wichtiger Sieg für Venezuela"

Nüchtern betrachtete der Williams-Pilot seinen Sieg in Spanien: "Mein erstes Podium, mein erster Sieg. Sie können sich vorstellen, wie ich mich fühle. Es ist ein wirklich wichtiger Sieg für Venezuela. Wir sind ein junges Land." Im Rennen hatte er alle Hände voll zu tun, sich gegen die Angriff von Alonso zu wehren: "Fernando kam so dicht heran - speziell am Ende der Geraden, aber ich habe den Abstand kontrolliert und hatte alles unter Kontrolle. Das Tempo des Autos war wirklich stark, Team und Auto waren fantastisch."

Dass Williams diese Leistung über Saison halten kann, kann angesichts fünf verschiedener Sieger in fünf Rennen nur schwer vorhergesagt werden. Vor allem, da es als nächstes nach Monaco geht, das bekanntlich seine eigenen Gesetze hat.