Österreich

Schneechaos in Österreich fordert erstes Todesopfer

Starke Schneefälle und Regenmassen haben in der Nacht auf Montag im Süden und Westen Österreichs für enorme Probleme gesorgt.

Heute Redaktion
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Zahlreiche Murenabgänge hielten am Montag die österreichischen Einsatzkräfte auf Trab: In der Gemeinde Bad Gestein im Salzburger Pongau ging gegen Mitternacht eine Mure auf zwei Wohnhäuser nieder. Zwei Personen wurden eingeschlossen, konnten aber lebend geborgen werden. Der Ort war nach dem Ereignis von der Außenwelt abgeschnitten. "Die Räumungsarbeiten mussten unterbrochen werden, weil das Risiko weiterer Murenabgänge zu groß ist", so Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) gegenüber "Heute.at".

In Kärnten gab es nach der Unwetternacht das erste Todesopfer zu beklagen. Ein 80-Jähriger aus Bad Kleinkirchheim kam ums Leben, als Montagmittag ein Erdrutsch Teile seines Hauses mitriss. Ein Rettungshund witterte den Verschütteten, doch er konnte nur nur noch tot geborgen werden. In den Orten Kolbnitz und Obervellach wurde Zivilschutzalarm ausgelöst und Häuser evakuiert.

Auch im Murtal sorgten Muren und Überschwemmungen für Chaos, auch beim Bahnverkehr. Eine gewaltige Mure hatte bei Stadl (Bezirk Murau, Steiermark) das Gleis der Murtalbahn auf einer Länge von mehreren hundert Metern weggespült. Auch bei Ramingstein (Bezirk Tamsweg, Salzburg) waren die Gleise durch Schlamm und Baumstämme verlegt.

Auch auf der Tauernstrecke zwischen Spittal-Millstättersee und Schwarzach-St. Veit waren für Fernverkehrszüge keine Fahrten möglich.

Im Tiroler Stubaital waren am Montagvormittag rund 250 Gäste und Mitarbeiter der Gletscherbahnen beim Gletscherskigebiet von der Außenwelt abgeschnitten. Wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet, musste die Ranalter Straße in der Nähe der Talstation nach einem Lawinenabgang gesperrt werden.

Auch am Dienstag droht noch Gefahr

In der Nacht auf Dienstag und am Dienstag selbst regnet und schneit es laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Osttirol und Oberkärnten wieder verbreitet.

In der Nacht kann es noch teilweise bis in die Täler schneien, tagsüber steigt die Schneefallgrenze am Dienstag dann meist gegen 1.400 Meter.

Die Niederschlagsmengen werden nicht mehr so extrem ausfallen wie an den Vortagen. Aber die Lage bleibt noch angespannt, weil die Böden stark durchweicht sind und zum Beispiel weiterhin Hangrutschungen möglich sind.

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