Manipulationsverdacht beim Friedensnobelpreis 2025. Wie die norwegischen Zeitungen Aftenposten und Finansavisen berichten, wurden auf der Kryptoplattform Polymarket kurz vor Bekanntgabe der Preisträgerin am Freitag ungewöhnlich hohe Summen auf die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado gesetzt – mit erstaunlicher Treffsicherheit.
Besonders auffällig: Ein Nutzerkonto, das am Tag der Wette erstellt wurde, soll mehr als 65.000 Dollar eingestrichen haben. Der Verdacht: Insider könnten geheime Informationen aus dem Nobelkomitee verraten haben.
Der Leiter des Nobel-Instituts, Kristian Berg Harpviken, sagte gegenüber Bloomberg: "Es scheint, als wären wir einem kriminellen Akteur zum Opfer gefallen, der mit unseren Informationen Geld gemacht hat."
Harpviken sagte gegenüber Aftenposten, es sei "zu früh, um sicher zu sein", ob der Preisträger durchgesickert sei, sagte aber, er rechne mit der Einleitung einer Untersuchung.
Die Plattform Polymarket hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ort für Wetten auf politische Ereignisse entwickelt. Am Freitag, kurz nach Mitternacht norwegischer Zeit lag Machados Quote auf der Website bei 3,75 % und damit hinter Nawalnaja und Donald Trump.
Weniger als zwei Stunden später stieg sie jedoch auf 72,8 %, was auf einen Anstieg der Wetten auf ihren Sieg schließen lässt. Um 10.50 Uhr Freitagvormittag wurde die Preisträgerin schließlich öffentlich bekanntgegeben.
Polymarket steht bereits seit längerem im Visier von Aufsichtsbehörden. Nun könnte der Nobelpreisfall den Druck noch weiter erhöhen.