Sport
Wettskandal: Drahtzieher sitzen in Berlin
Genau 50 Hausdurchsuchungen, 17 Festnahmen, ein vorläufiger Schaden von zehn Millionen Euro - der Wettskandal erschüttert Fußball-Europa! Doch wer steckt dahinter? Die Spur führt nach Berlin, zu einem Quintett aus Südosteuropa und der Türkei. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte unterdessen eine erste Liste manipulierter Spiele.
Neben dem bekannten Ante Sapina (er sitzt in Untersuchungshaft) sollen vier weitere Berliner südosteuropäischer und türkischer Herkunft hinter dem Mega-Wettskandal stecken. Die mutmaßlichen Betrüger platzierten ihre Einsätze vor allem bei Internet-Anbietern wie IBC, SBO, Ambassador und Bet-at-Home. Die größten Gewinne wurden in Deutschland, der Türkei und der Schweiz erzielt. Dazu wurden im Vorfeld Funktionäre, Schiedsrichter und Spieler bestochen. Für ein verschobenes Spiel sollen etwa Kicker des Erstligisten FC Thun (Sz) 15.000 Euro kassiert haben.
Sechs Skandal-Spiele auf Liste veröffentlicht
Beim Schweizer Mario Eggimann stießen die Betrüger allerdings auf taube Ohren. Er meldete diesen Anwerbeversuch beim Deutschen Fußball-Bund, ähnlich wie Ex-Austrianer Sean Dundee. DFB-Boss Theo Zwanziger: Ich verstehe die Aufregung nicht, wenn von 1,4 Millionen Spielen im Jahr 32 untersucht werden.
Welche österreichischen Spiele betroffen sind, will eine ÖFB-Delegation bei der UEFA am Mittwoch eruieren. International nannte die Süddeutsche nun erstmals sechs verdächtige Spiele: Yverdon - Thun, Gosau - FC Locarno (beide 2. Liga, Sz), Charleroi - Namur, Namur - Leuven (beide 2. Liga, Bel), Zadar - Hajduk (1. Liga Kro), Ankara - Bursa (1. Liga Tk).