Coronavirus

WHO prüft drei potenzielle Covid-19-Medikamente

Welche Medikamente können helfen, wenn Corona einen erwischt hat? Die Frage ist nach wie vor ungeklärt. Eine Studienreihe soll die Antwort bringen.

20 Minuten
Teilen
Die WHO startet die Prüfung von drei potenziellen Covid-19-Medikamenten. (Symbolbild) 
Die WHO startet die Prüfung von drei potenziellen Covid-19-Medikamenten. (Symbolbild) 
Hauke-Christian Dittrich / dpa / picturedesk.com

Groß waren die Hoffnungen, die auf den antiviralen Medikamenten lagen, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2020 in ihre groß angelegte, internationale Studienreihe aufgenommen hatte. An dem sogenannten "Solidarity Trial" können Forschungsteams weltweit teilnehmen.

 Dadurch soll die Suche nach einem Medikament gegen Covid-19 beschleunigt werden.

Damals lag das Augenmerk vor allem auf antiviralen Präparaten (siehe Box), die vor allem die Ausbreitung des Virus im Körper verhindern sollten. Diese brachten in der Therapie von Covid-19 jedoch nicht den erhofften Durchbruch.

"Keines der antiviralen Medikamente hat bei Spitalpatienten eine starke Wirkung gezeigt", erklärt John-Arne Røttingen, wissenschaftlicher Direktor des norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit und Leiter des Lenkungsausschusses des Solidarity Trials.

Diese Präparate enttäuschten

Die vier Medikamente, die in der ersten Phase des Solidarity Trials untersucht wurden und nicht den erhofften Erfolg bringen, sind:
- Chloroquin, also der ursprüngliche Anti-Malaria-Wirkstoff, von dem Hydroxychloroquin abgeleitet ist.
- Remdesivir, ein antivirales Mittel, das zunächst für die Behandlung von Ebola entwickelt wurde.
- Lopinavir und Ritonavir, die in Kombination bei HIV-Infektionen gegeben werden.
- Lopinavir und Ritonavir, ergänzt um Interferon beta.

Das sind die drei Kandidaten

In diesem Jahr hat die WHO drei weitere Medikamente in die Studienreihe aufgenommen. Alle drei wirken entzündungshemmend, heißt es im Fachjournal "Nature".

 Getestet werden sollen Infliximab, das zu den monoklonalen Antikörpern gehört und bei der Therapie von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn eingesetzt wird, das Krebsmedikament Imatinib und das Malariamedikament Artesunat.

Die Präparate wurden für die zweite Phase des Solidarity Trials ausgesucht, weil kleinere Studien bereits Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit geliefert hätten und sie zudem bereits in größerem Maßstab verfügbar seien, so Røttingen.

Hoffnung groß

Befeuert werden die Hoffnungen der Forschenden durch die positiven Erfahrungen unter anderem mit Dexamethason. Dieses kann die Genesungschancen bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten erheblich verbessern. Vor allem, wenn es darum geht, ein lebensgefährliches Überschießen des Immunsystems, den sogenannten Zytokinsturm, abzufangen.

Der Entzündungshemmer wird in vielen Ländern bereits als Standardmedikament bei schwer erkrankten Covid-19-Patienten eingesetzt. Allerdings bringt es nicht bei allen den gewünschten Erfolg. Auch leicht Erkrankten bringt es keine Vorteile. Daher suchen Wissenschaftler weltweit nach Alternativen.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com