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Wie eine Elite-Turnerin im Porno-Geschäft landete

2002 war sie in den Niederlanden Sportlerin des Jahres. Über die Obdachlosigkeit und das Gefängnis führte sie ihr weg in die Porno-Industrie.

Heute Redaktion
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Verona van de Leur 2007, kurz vor ihrem Karriereende.
Verona van de Leur 2007, kurz vor ihrem Karriereende.
Bild: imago images

Verona van de Leur führt kein gewöhnliches Leben. Einst galt sie als eine der größten Talente im Kunstturnen. Sie schaffte den Sprung in die Weltspitze. 2002 war ihre Karriere am Höhepunkt.

Nach der Allround-Silbermedaille bei der Europameisterschaft und WM-Silber im Bodenturnen wurde sie in ihrer Heimat, den Niederlanden, zur Sportlerin des Jahres gekürt. Ihre Karriere sollte sie erst 2008 beenden, auch wegen einer schweren Verletzung.

Damals steckte sie aber längst in Schwierigkeiten. Eine Verurteilung wegen Erpressung eines Paares brachte der heute 34-Jährigen eine Gefängnisstrafe ein. 72 Tage verbrachte Van de Leur hinter Gittern. Es war der Tiefpunkt ihrer Talfahrt. Zuvor war sie obdachlos gewesen, hatte im Auto gelebt und Ladendiebstähle begangen.

Als sie freikam, startete ihr neues Leben. Von dem berichtet sie nun der englischen "Sun". Um Geld zu verdienen, stieg die ehemalige Turnerin ins Porno-Geschäft ein. "Immer nur mit meinem Freund. Das hätte ich sonst nicht gemacht", erklärt sie. Ihre Videos sind auf den bekanntesten Porno-Homepages der Welt zu finden.

Die Gründe für den Absturz

Eine Weltklasse-Athletin wird obdachlos und landet im Gefängnis – wie konnte es so weit kommen? Van de Leur gibt ihren Eltern die Mitschuld. Mit ihnen habe sie inzwischen seit zehn Jahren nicht mehr gesprochen.

Die beiden hätten ihre Preisgelder zur aktiven Zeit betreut. Als Turnerin, für die Geld kein Antrieb gewesen sei, fühlte sie sich "missbraucht". Sie musste sich ihr Geld gerichtlich erstreiten.

Zudem hatte ihr der Ruhm in ihrer Glanzzeit zu schaffen gemacht: "Wenn du die Beste in einem Land bist, erwarten alle etwas von dir." Die persönlichen Probleme und die Verletzung führten zum Karriereende. Damit fiel auch die große Leidenschaft, der Turnsport, weg. Sie fiel in ein Loch.

Bis sie in ihr neues Leben fand. Heute bezeichnet sie sich selbst als Gymnastin, Model, Produzentin, Autorin (Autobiografie "Simply Verona"), Bloggerin. Auf Instagram zählt sie 117.000 Follower.

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