"Size matters" beim Clownfisch

Wie "Nemo" die Klima-Erwärmung überstehen könnte

Bei Hitzewellen im Meer verändern Clownfische ihre Körpergröße. Dadurch erhöhen sich die Überlebens-Chancen der herzigen Anemonenfische.
Bernd Watzka
22.05.2025, 10:49
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Nicht nur Menschen leiden unter der Klimakrise – auch unter Wasser zeigt die Erderwärmung drastische Folgen. Laut einer neuen Studie im Fachmagazin "Science Advances" schrumpfen Clownfische, wenn sie marinen Hitzewellen ausgesetzt sind. Der Grund: extremer Stress durch steigende Meerestemperaturen.

Schrumpfen als "Überlebensstrategie"

Forscher beobachteten in Korallenriffen von Papua-Neuguinea, dass sich die Körpergröße der Tiere nach heißen Phasen, die durch die Klimakrise immer häufiger auftreten, deutlich verringerte. "Das Schrumpfen ist eine Überlebensstrategie", so die Wissenschaftler. Kleinere Fische brauchen weniger Energie und Sauerstoff – zwei Ressourcen, die bei warmem Wasser knapp werden.

Die aus dem Animationsfilm "Findet Nemo" bekannten Echten Clownfische (Amphiprion percula) leben im Schutz von Seeanemonen. Ein Paar besteht jeweils aus einem dominanten Weibchen und einem subdominanten Männchen, das kleiner ist als seine Gefährtin. Oft gehören weitere Artgenossen mit zur Gruppe – diese "Untergebenen" sind dann abgestuft noch einmal kleiner.

Nehmen Fische eigene Knochensubstanz auf?

"Wir waren zunächst wirklich schockiert, als wir sahen, dass sie schrumpften", sagte Studien-Autorin Morgan Bennett-Smith von der Boston University. Doch dann kam die Entwarnung – es dient dem Überleben. Wie genau das Schrumpfen über die Bühne geht, ist noch unklar. Möglicherweise absorbieren die orange gestreiften Fische ihre eigene Knochensubstanz.

Junge "Nemos" besonders betroffen

Die Studie zeigt: Vor allem junge Clownfische sind betroffen. Ihre Entwicklung wird durch Hitze gestört, sie wachsen langsamer – mit möglicherweise negativen Folgen für das ganze Ökosystem. Denn Clownfische spielen eine wichtige Rolle in Korallenriffen, etwa bei der Reinigung von Anemonen.

Schrumpfen gefährdet Arterhaltung

Ein weiteres Problem: Die schrumpfenden Fische könnten auch weniger Nachkommen produzieren – ein Risiko für den langfristigen Erhalt der Art. Die Forscher sehen in den Ergebnissen ein Warnsignal, was auf viele Meeresbewohner zutreffen könnte, nicht nur auf Clownfische.

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