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Dieser Moment prägte sein Leben bis zum Tod

Niki Lauda ist tot! Der dreifache Formel-1-Weltmeister verstarb am Montag im Kreise seiner Familie.

Heute Redaktion
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Tiefe Trauer um Österreichs Motorsport-Legende Niki Lauda. Der 70-Jährige entschlief am Montag friedlich im Kreise seiner Familie. "Er wird uns fehlen", schreiben die Angehörigen in einer E-Mail. So wie vielen anderen begeisterten Motorsport-Fans. Er wird als Kämpfer in Erinnerung bleiben.

Lauda hinterließ zuerst als Motorsportler, dann als Unternehmer seine Spuren. Er wurde gleich drei Mal Formel-1-Weltmeister (1975, 1977 und 1984) ehe er zum Airline-Gründer wurde. Doch nicht seine sportlichen Erfolge machten ihn früh zur lebenden Legende, sonder der dramatische Feuer-Unfall vom Nürburgring.

Feuer-Unfall vom Nürburgring

Es war der 1. August 1976. Grand Prix von Deutschland auf dem Nürburgring, der "Grünen Hölle". Mit seinem Ferrari durchschlug der damalige amtierende Formel-1-Champion in der zweiten Runde den Fangzaun, wurde auf die Strecke zurückgeschleudert. Sofort ging der Bolide in Flammen auf.

Die hinterherfahrenden Piloten Harald Ertl und Brett Lunger konnten nicht mehr ausweichen und prallten in den Ferrari. Guy Edwards und Arturo Merzario stoppten. Zu viert befreiten sie Lauda aus seinem brennenden Ferrari.

"Diese Nacht überlebt er nicht"

Lauda hatte durch die Wucht des Aufpralls seinen Helm verloren, war dem Feuer schutzlos ausgeliefert. Der damals 27-Jährige erlitt schwerste Verbrennungen und eine Verätzung der Lunge. Er hatte giftige Dämpfe eingeatmet. Anfangs gab es kaum Hoffnung für Lauda. "Diese Nacht überlebt er nicht", sollen sie zu seiner damaligen Frau Marlene gesagt haben.

Doch Lauda hatte stets Kampfgeist. "Ich wollte nicht sterben, ich wollte leben. Und deshalb habe ich gekämpft", erzählte Lauda 40 Jahre nach dem Unfall. Er überlebte. Und schaffte das nie für möglich gehaltene: das Comeback in der Formel 1. Nur 42 Tage nach dem schrecklichen Unfall stieg er wieder in ein Formel-1-Auto, wurde beim Grand Prix von Italien Vierter.

Drei Mal Weltmeister

Lauda nahm den verloren gegangenen Kampf um die WM wieder auf. Den er allerdings verlor, weil er beim Saisonfinale in Japan aufgrund der sintflutartigen Regenfälle in die Box fuhr. Rivale James Hunt wurde auf McLaren Weltmeister. Um einen Punkt. Diese dramatische Saison wurde im Kinofilm "Rush" nacherzählt.

Im Jahr darauf machte sich Lauda endgültig unsterblich. Er krönte sich 1977 zum Weltmeister. 1979 hängte er die Karriere an den Nagel ("Ich bin draufgekommen, dass es im Leben Sachen gibt, die wichtiger sind, als mit dem Auto im Kreis zu fahren", hatte er damals gesagt.) 1982 folgte das Comeback, gekrönt vom dritten WM-Titel 1984. Lauda hatte sich zur Ikone mit dem roten Kapperl gemacht. (wem)