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Wie sich FPÖ-Hofer jetzt von der GIS befreien lässt

Heute Redaktion
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Beim Aschermittwochstreffen bediente die FPÖ wieder ein altes "Feindbild": Den ORF und die GIS-Gebühren. Parteichef Hofer wird gar zum GIS-Aussteiger.

Zum Abschluss seiner Aschermittwoch-Rede in Ried nahm sich FPÖ-Chef Norbert Hofer auch den ORF vor. Er kritisierte fade Serienwiederholungen, für die er keine "Zwangsgebühren" mehr zahlen wolle – und das nun auch nicht mehr tun werde. Er kündigte an, sich den Tuner aus seinem TV-Gerät ausbauen zu lassen und damit zum GIS-Aussteiger zu werden.

Das anwesende Publikum und die Zuseher im Live-Stream rief Hofer auf, es ihm gleichzutun. Schon seit mehreren Tagen trommelt die FPÖ wieder verstärkt gegen die GIS, auch in Form einer "Info-Offensive". Der Hintergrund des Tuner-Ausbaus: Die GIS-Regelung sieht vor, dass Gebühren zu zahlen sind, wenn das TV-Gerät empfangsbereit ist. Wird der Tuner ausgebaut, ist der Monitor dies nicht mehr und kann damit auch keinen ORF mehr empfangen.

Alternative, aber Vorsicht!

Eine Alternative, die Hofer in seiner Offensive ebenfalls aufgreift, sind von Haus aus GIS-freie Geräte. Die heimischen Unternehmen Kagis, Nogis und Pop-Tech bieten solche Gerätschaften an, zeitweise sind sie aufgrund eines Booms ausverkauft. Möglich ist der GIS-Wegfall, weil die Geräte über keine Tuner verfügen. ORF-Programme und andere Sender sind nur über das Internet oder Mediatheken ansehbar.

Doch Vorsicht: Steckt man an diese Geräte externe Tuner oder Receiver an, fallen sie wieder unter die GIS-Pflicht, da man sie so zu empfangsbereiten Geräten macht. Die GIS-Befreiung gibt es nur, wenn sich am Monitor etwa Android TV oder ein anderes Betriebssystem befindet, das direkt ohne Drittgeräte den Zugriff auf Internet-Sender und beziehungsweise oder Mediatheken zugreifen kann. Die GIS-Infoseite hat ihre Satzung erst kürzlich auf diesen Vorgang präzisiert.

Auch Kritik an Aschermittwoch-Berichterstattung

Kritik für ORF und Co. gibt es von der FPÖ auch direkt nach dem Aschermittwochtreffen. "Der ORF findet es beispielsweise nicht einmal der Mühe wert, die FPÖ-Veranstaltung auf der ORF-Online-Startseite zu erwähnen", so FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker. "Diese Vorgangsweise ist befremdlich. Während eine Splittergruppe des Wiener Landtages von der Startseite prangt, wird die Traditionsveranstaltung der drittgrößten Partei Österreichs richtiggehend versteckt."

Es sei ein "bewusst manipulativer Akt des ORF, dem die FPÖ-Infokampagne 'Weg mit den ORF-Zwangsgebühren' offenbar ziemlich zusetzt", so Hafenecker. Kritik erntet auch der Privatsender "Puls24". Dort seien Redebeiträge des Rieder Aschermittwochtreffens online abrufbar gewesen. Nach Kritik der "linken Twitter-Schickeria" seien die Video-Ausschnitte zu den Aschermittwochsreden allerdings gelöscht worden.

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