Coronavirus

2-m-Abstand – Neue Corona-Regel wirft viele Fragen auf

Der Baby-Elefant wächst auf zwei Meter Breite an. Doch einen so großen Abstand zu halten, ist in vielen Situationen nur schwer möglich.

Roman Palman
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Künftig muss jeder zu Fremden zwei Meter Abstand halten
Künftig muss jeder zu Fremden zwei Meter Abstand halten
Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Der Lockdown nimmt kein Ende. Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündete am heutigen Sonntag eine Verlängerung bis inklusive 7. Februar 2021. Erst danach soll frühestens mit einer schrittweisen Öffnung begonnen werden – aber nicht überall. Gastronomie und Tourismus müssen – zur Aufregung der vielen betroffenen Unternehmen – noch den ganzen Feber geschlossen halten. 

Doch auch bei den bestehenden Regeln wird nachgeschärft. So wird die FFP2-Maske in den Öffis und im Handel zur Pflicht. Und auch der Baby-Elefant wird scheinbar langsam erwachsen. Statt einem müssen in Zukunft zwei Meter Abstand zu haushaltsfremden Personen gehalten werden.

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hatte am Samstag noch plädiert, dass man nicht an der Lebensrealität der Menschen vorbei verordnen dürfe. Doch wie praktikabel ist die neue Abstandsregel denn wirklich? Die Strafen für Verstöße sind zumindest nicht ohne – ein Wiener sollte im April 360 Euro zahlen, nachdem er auf einer Parkbank den Mindestabstand nicht eingehalten hatte. 

Mit in Kraft treten der neuen Verordnung gilt dann:

"Beim Betreten öffentlicher Orte im Freien ist gegenüber Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, ein Abstand von mindestens zwei Meter einzuhalten."

Ein oder zwei Meter scheint auf den ersten Blick nicht viel Unterschied zu machen. Doch die Ausweitung des Sicherheitsradius hat enorme Auswirkungen: In einem Aufzug etwa dürfte man nur noch solo fahren. Selbst in Shopping-Zentren sind die Kabinen oft nicht groß genug, um nach der neuen Regel für mehrere Personen zulässig zu sein. 

8 Plätze für eine Person

In sämtlichen Geschäften müssten nun zudem die erst vor wenigen Monaten angebrachten Abstandsmarkierungen angepasst werden. Von der Tatsache, dass in Supermärkten zwischen den Regalen oft kaum mehr als zwei Meter Platz ist, ganz zu schweigen. 

Auch in den Öffis wird es knapp. In Autobus, Zug, Bim und U-Bahn belegt man alleine mit seiner "Gefahrenzone" plötzlich nicht nur einen Vierer-Platz sondern auch noch zwei Sitzreihen hinter sich – und in jedem Fall auch den Gang. 

Nun kommt es darauf an, wie scharf die neue Abstandregel kontrolliert werden wird – und diese zu unserer neuen Lebensrealität gemacht wird.

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    Sebastian Kurz
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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk