Sport

Wieder Korruptionsverdacht gegen FIFA-Funktionäre

Heute Redaktion
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Wie der Schweizer Tages-Anzeiger berichtet, sollen drei hochrangige Exekutiv-Funktionäre des Fußballweltverbands vom Rechtevermarkter ISMM/ISL bestochen worden sein. Unter ihnen befinden sich der derzeitige Vizepräsident der FIFA, Issa Hayatou und der brasilianische Verbandschef Ricardo Terra Teixeira, der auch in der Heimat wegen dubioser Verträge in der Kritik steht.

Im Jahr 2001 ging ISMM/ISL, der Schweizer Vermarkter für Fernsehrechte der Fußballweltmeisterschaften, in Konkurs. Sieben Jahre später kam in einem Prozess heraus, das sich das Unternehmen die wertvollen FIFA-Rechte mit Schmiergeldzahlungen von mehr als 100 Millionen Euro gesichert hatte. Nun ist eine neue Zahlungsliste aufgetaucht, die dem Schweizer Tages-Anzeiger vorliegt.

Daraus geht hervor, dass der Kameruner Issa Hayatou, Präsident des afrikanischen Verbandes CAF und Vizepräsident der FIFA, im Februar 1995 den verhältnismäßig geringen Betrag von 20.000 Euro von ISL erhalten hat. Der Paraguayaner Nicolas Leoz, Verbandspräsident Südamerikas (CONMEBOL) bekam schon 620.000 Euro, doch richtig zugelangt hat laut der Zeitung ein anderer.

Zweifelhafte Geschäftspraktiken

Der Verbandspräsident Brasiliens, Ricardo Terra Teixeira, streifte demnach zwischen 1992 und 1995 umgerechnet stolze 9 Millionen Euro von der ISL ein. Er soll das Geld über eine Scheinfirma bezogen haben. Dabei steht Teixeira momentan in seiner Heimat unter Beschuss, nachdem das Magazin Lance Verträge publizierte, die er mit sich selbst angeschlossen hat.

Er unterschrieb dabei links als Präsident des brasilianischen Fussballverbandes, rechts als Privatperson. Verbandspräsident Teixeira hat mit der Privatperson Teixeira eine Gesellschaft gegründet, um die Fussball-WM 2014 in Brasilien zu organisieren. Der Verband besitzt 99,99 Prozent an der Gesellschaft, Teixeira den Rest. Falls die Weltmeisterschaft einen Gewinn abwerfen sollte, was zu erwarten ist, so entscheiden die beiden Vertragspartner - also Teixeira und er selbst - wie das Geld aufgeteilt wird. Und das unabhängig von den Gesellschaftsanteilen.

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