Schock für eine Passantin am Vormittag des 9. Februar: Sie fand im Wassergraben des Schlosses Traun (Bez. Linz-Land) eine teilweise gefrorene Leiche. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um einen 56-jährigen Mann. Er dürfte unglücklich gestürzt und hilflos liegen geblieben sein.
Gestern, Dienstag, Abend dann schon die nächste bittere Nachricht aus der 25.000-Einwohner-Stadt: Drei Männer waren mit Arbeiten in einem Aufzugsschacht beschäftigt. Zwei von ihnen standen im dritten Stock auf einer Plattform aus Holzbrettern. Plötzlich löste sich die Konstruktion, die beiden stürzten ab und landeten auf ihrem Kollegen am Boden.
Die Rettungskette wurde sofort in Gang gesetzt. Trotz umgehend eingeleiteter Wiederbelebungsversuche kam für einen 51-Jährigen jede Hilfe zu spät. Die beiden anderen Schwerverletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Dort starb später noch ein 29-Jähriger.
Die Ermittlungen zur Ursache des folgenschweren Unglücks laufen auf Hochtouren. Das Arbeitsinspektorat ist ebenso eingeschaltet wie Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Leichen der beiden Rumänen werden obduziert, die Ergebnisse stehen noch aus.
„Wir müssen schauen, was schiefgegangen ist und wer die Verantwortung trägt.“Ulrike BreitenederStaatsanwaltschaft Linz
Wie "Heute" erfahren hat, sollen die Toten noch am Mittwoch oder sonst am Donnerstag untersucht werden. Unterdessen laufen Erhebungen wegen grob fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt, erklärt Staatsanwältin Ulrike Breitender. "Wir müssen schauen, was schiefgegangen ist und wer die Verantwortung trägt."
Der tragische Zwischenfall ereignete sich unweit der Traunauen. Sie sind besonders bei Fußgängern und Erholungssuchenden beliebt. Auf der Baustelle entsteht ein großes Wohn- und Gewerbeprojekt, das im Sommer bezugsfertig sein soll.