Aufatmen im Innviertel! Die Zukunft des Zweirad-Giganten mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist fürs Erste gesichert. Wie berichtet, haben die Gläubiger am Dienstag dem vorgelegten Sanierungsplan des Unternehmens zugestimmt.
Um 9 Uhr öffnete sich die Tür zum Schwurgerichtssaal am Landesgericht Ried im Innkreis, um zirka 13.50 Uhr wurde die positive Nachricht verkündet. Doch das Schicksal von KTM bleibt weiterhin ungewiss.
"Heute" hat jetzt mit einer Frau gesprochen, die im Dezember gekündigt worden ist. Sie möchte anonym bleiben. Wie beurteilt sie das Ergebnis? "Natürlich freue ich mich zuerst mal, dass es weitergeht", so die Betroffene vorsichtig optimistisch. "Doch man weiß nicht, was alles noch kommt."
Die ehemalige Mitarbeiterin des Innviertler Traditionsunternehmens traut der positiven Stimmung nicht ganz: "Es sind so viele Fragen offen. Ich bin ein Laie, aber es ist zum Beispiel noch nicht geklärt, ob Pierer (KTM-Chef Stefan Pierer; Anm.) mit an Bord bleibt. Und Kündigungswellen können immer wieder kommen." Das sei "noch lange nicht ausgestanden".
Wie Pierer Mobility AG Dienstagnachmittag bekanntgab, soll die geplante Vollauslastung der vier Produktionslinien im Einschichtbetrieb "innerhalb von drei Monaten erreicht werden". Außerdem: Damit die Produktion schrittweise ab Mitte März wieder hochgefahren werden kann, werden der KTM AG "aus dem erweiterten Aktionärskreis 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt".
Auch bei diesem Punkt kommen bei der Frau Zweifel auf: "Die Frage stellt sich mir schon lange, warum man in einem Einschichtbetrieb so viele Beschäftigte braucht."
„Die Frage stellt sich mir schon lange, warum man in einem Einschichtbetrieb so viele Mitarbeiter braucht.“Gekündigte KTM-Mitarbeiterin
Weiters ist der Gekündigten unklar: "Was passiert mit den vielen Motorrädern im Lager? Sind diese verkäuflich bzw. verwendbar? Und wenn ja, wohin werden sie verkauft? Es bleibt spannend", schüttelt sie den Kopf.
"Die heutige Tagsatzung am Landesgericht Ried hat ein erfreuliches Ergebnis gebracht", betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP). Die Annahme des Sanierungsplanes bringe "eine Perspektive für den Leitbetrieb KTM, die Beschäftigten im Unternehmen selbst sowie in den Zulieferbetrieben und damit für die gesamte Region".