Immer mehr Bundesländer sagen Extrem-Rasern den Kampf an. Salzburg greift zu Schwerpunktkontrollen und neuartigen "Lärm-Blitzern". Auch Wien kontrolliert strikter und will die Gangart weiter verschärfen.
Es gehe um Leute, die etwa am Gürtel, wo 50 erlaubt ist, mit 130 km/h drüberbrettern, führt Verkehrsstadträtin Ulli Sima im "Heute"-Interview aus. Diese nehmen bewusst in Kauf, dass Menschen sterben. "So drastisch muss man das sagen. Da gibt es für mich eine Nulltoleranz."
Die neu geschaffene Möglichkeit, ab einer bestimmten Überschreitung Raser-Autos zu beschlagnahmen (und in weiterer Folge zu versteigern) wird bereits laufend umgesetzt. Über 40 Autos wurden alleine in Wien bereits abgenommen. "Das tut diesen Leuten massiv weh."
Was sie sich noch wünschen würde, wäre ein neuer Straftatbestand. Aktuell sind Raser-Unfälle mit Todesfolge meist nur fahrlässige Tötung, erklärt Sima. Die Täter würden dann mit einer Geldstrafe oder wenigen Monaten Haft davonkommen. Wie in Deutschland sollte man auch in Österreich die Gesetzeslage ändern, um Strafen "wie bei einem Mordfall" verhängen zu können.
"Wir hinken da wirklich noch massiv hinterher." Auch in Wien gab es einen Fall eines Autorennens am Ring, bei dem eine Unbeteiligte totgefahren ist. Der Täter bekam aber nur ein paar Monate Haft, wie Ulli Sima erzählt.
"Da muss man wirklich mal eine harte Antwort finden. Die Abnahme sei der richtige Weg, aber man müsse noch "ein, zwei Schritte weiter gehen". Bei der Bundesregierung hofft sie, hier auf offene Ohren zu stoßen. Bekanntlich sitzt dort am Chefsessel des Verkehrsressorts Partei-Kollege Peter Hanke.