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Wien-Marathon: Die "Haile-Show"

Vienna City Marathon: Mit 20,99 km/h zu neuer Halbmarathon-Rekordzeit. Asphalt, Luftqualität und Fans taugten ihm besonders.

Heute Redaktion
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Sein Lachen steckt an, sein Lauftempo schreckt ab: Der äthiopische Wunderläufer Haile Gebrselassie fixierte in Wien eine Halbmarathon-Rekordzeit (60:18 Minuten)auf heimischem Boden – und lief dabei mitten in die Herzen von 400.000 Wiener Fans. „Die Leute waren wow“, hielt Haile mit seinem „Zahnpasta-Lächeln“ im Ziel fest. „Ich möchte wiederkommen, vielleicht laufe ich den Marathon. Eine Zeit von 2:05 Stunden halte ich für machbar.“ Nachsatz: „Noch nie lief ich in einer Stadt mit einer so hohen Luftqualität und einem so schön verlegten Asphalt. Die Stimmung war im internationalen Vergleich top. Vor der Oper fühlte ich mich wie in einem Stadion.“
Punkt 9 Uhr – zwei Minuten nach den Marathonstars – startete Haile bei Sonnenschein und acht Grad seine Rekordjagd. Nur die heimische 1500-m-Hoffnung Andreas Vojta („Es war ein Wahnsinn, er wurde immer schneller“) konnte zwei Kilometer lang mithalten. Ab dem Praterstern lief Haile allein, bei Kilometer zwölf ließ er die Marathon-Elite rechts stehen. „Dass es so schnell geht, hätte ich nie gedacht“, meinte er später. Bei Kilometer 15 war der „Lauf-Gott“ noch auf Kurs unter 60 Minuten. Am Ende fehlten ihm ganze 20 Sekunden. „Das ist nicht tragisch! Die Menschen haben mich so angetrieben, dass ich es zu schnell angegangen bin.“
Heute feiert Haile seinen 38. Geburtstag. Hat er einen speziellen Wunsch? „Nein. Das Rennen war Geschenk genug. Ich feiere nur an runden Geburtstagen und bei speziellen Anlässen wie Olympia-Gold.“
Martin Huber