Museum voller Geschichten

Wien setzt Zeichen – mit erstem queeren Kulturzentrum

In Wien eröffnete das erste queere Kulturzentrum des Landes – mit einer Ausstellung über 1.000 Jahre queeres Leben und Raum für Kunst und Diskussion.
Wien Heute
11.06.2025, 16:17
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Mit einem Festakt und großem Publikumsinteresse eröffnete Österreichs erstes queeres Kulturzentrum. Träger der neuen Einrichtung ist QWIEN – das Zentrum für queere Geschichte, das seit mehr als 15 Jahren als Archiv und Forschungsstelle die queere Vergangenheit Wiens sichtbar macht.

Nun wagt die Institution einen "Quantensprung", wie es der wissenschaftliche Leiter Andreas Brunner formuliert: "Mit dem neuen Standort können wir unsere Forschungsarbeit vertiefen, Studierende unterstützen und erstmals eigene Ausstellungen und Veranstaltungen in größerem Rahmen durchführen."

Soft Opening trotz Amoklauf

Das Zentrum in der Ramperstorffergasse im 5. Bezirk beherbergt nicht nur Archiv und Bibliothek, sondern ab sofort auch eine Ausstellungshalle sowie einen multifunktionalen Veranstaltungsraum für rund 200 Personen.

Trotz der tragischen Ereignisse rund um den Amoklauf in Graz findet das sogenannte Soft Opening wie geplant statt. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Gerade in Zeiten wie diesen braucht es Räume für Gemeinschaft, Solidarität und Sichtbarkeit", heißt es auf der Website von QWIEN. Die feierliche Eröffnung findet um 18.30 Uhr statt.

Queeres Jahrtausend in 27 Objekten

Zum Auftakt zeigt das Kulturzentrum die Ausstellung "Geschichte machen. Ein queeres Jahrtausend in 27 unglaublichen Objekten". Diese nähert sich der queeren Vergangenheit auf unkonventionelle, humorvolle und zugleich tiefgründige Weise. Kuratorisch konzipiert wurde sie von Hannes Sulzenbacher, der zwei Wechselausstellungen pro Jahr ankündigt: "Jede Ausstellung wird queere Geschichte aus anderen Blickwinkeln beleuchten." Daneben entsteht ein Raum für künstlerische Experimente und kleinere Formate.

Die 27 gezeigten Objekte der Eröffnungsschau wurden eigens produziert und symbolisieren wahre queere Lebensgeschichten aus Österreich – vom Mittelalter bis in die 1950er Jahre. Die Artefakte selbst sind keine überlieferten Originale, sondern fiktionalisierte, künstlerische Repräsentationen realer Erfahrungen.

Veranstaltungen und weitere Ausstellungen

Das Kulturzentrum versteht sich nicht nur als Museum, sondern als lebendiger Begegnungsort. Bereits zum Auftakt gibt es ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm: Diskussionsrunden, Buchpräsentationen und Vorträge sollen queeren Stimmen Raum geben – innerhalb der Community und darüber hinaus.

Am 12. Juni wird die ORF-Doku "Österreich unter dem Regenbogen" gezeigt. Am 17. Juni eröffnet die Ausstellung von Sabine Schwaighofer "HOM(E) DIARIES. self-portrait & other stories". Am 24. Juni folgt die Buchvorstellungen von Dino Heickers "Weltgeschichte der Queerness" und am 26. Juni gibt es einen Vortrag von Koschka Linkerhand: "Feministisch streiten".

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