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"Wien sorgt für Zusammenbruch der Gesundheitshotline"

Ein Riesen-Ansturm soll am Montag die Gesundheits-Hotline 1450 zusammenbrechen haben lassen. Die ÖVP sieht die Schuld bei der Wiener SPÖ.

Heute Redaktion
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Der Wiener Donaukanal ist ein beliebter Treffpunkt, selbst in Zeiten von Corona.
Der Wiener Donaukanal ist ein beliebter Treffpunkt, selbst in Zeiten von Corona.
picturedesk.com

Montagmittag präsentierte die Stadt Wien ihre neue Gratis-Impfaktion: Ab 1. Oktober sollen sich alle Wiener kostenlos gegen die Grippe impfen lassen können. Mit dieser Ankündigung soll die Stadt Wien für einen Zusammenbruch der Corona-Hotline 1450 gesorgt haben.

Nach Angaben der ÖVP hätte die Stadt nämlich alle Interessierten an der Impfaktion an die Corona-Hotline weitergeleitet. Da diese bereits "vollkommen ausgelastet" sei, hätten die vielen zusätzlichen Anrufer den Dienst zum Erliegen gebracht. 

"Es ist absolut unverständlich, warum diese wichtige Hotline vollkommen unnötig überlastet wurde, indem insgesamt 20.000 Anrufer die Telefonnummer 1450 erreichen wollten", klagt die stv. Generalsekretärin und Gesundheitssprecherin der ÖVP, Gaby Schwarz in einer Aussendung. Dadurch hätten Menschen mit Corona-Verdacht lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. "Gesundheitsstadtrat Peter Hacker muss rasch handeln und umgehend sicherstellen, dass es zu keiner weiteren Überlastung der Hotline kommt".

Die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin Gaby Schwarz bei einer Pressekonferenz im Juli 2020
Die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin Gaby Schwarz bei einer Pressekonferenz im Juli 2020
picturedesk.com/APA/Helmut Fohringer

Damit war das letzte Wort aber noch nicht gesprochen. Schwarz übte auch scharfe Kritik am Umgang des SPÖ-Gesundheitsstadtrates Hacker mit den Neuinfektionszahlen.

".. und Ludwig schweigt dazu."

"Als einziges Bundesland in Österreich verzichtet Wien darauf, die aktuellen Infektionszahlen in den einzelnen Bezirken zu veröffentlichen", so die Gesundheitssprecherin weiter. Vor allem weil Wien in den letzten Wochen "zum österreichweiten Brennpunkt der Corona-Pandemie" geworden sei, solle die Stadtregierung für hundertprozentige Transparenz in Bezug auf die Corona-Infektionszahlen sorgen. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker gehe laut Schwarz jedoch den umgekehrten Weg und unternehme alles, "um die Zahl der positiv Getesteten in den einzelnen Bezirken weiterhin zu vertuschen".

"Dieses traurige Schauspiel ist eines Gesundheitsstadtrats in Zeiten einer Gesundheitskrise unwürdig und belegt, dass dieser den Herausforderungen der aktuellen Gesundheitskrise nicht gewachsen ist“, zeigt sich Schwarz völlig verständnislos. "Anstatt etwas gegen die unverhältnismäßigen Wartezeiten zu unternehmen und damit effektiver gegen die Ausbreitung der Krankheit vorzugehen, scheint SPÖ-Gesundheitsstadtrat Hacker diese Angelegenheit nicht ernst genug zu nehmen und Bürgermeister Ludwig schweigt dazu".