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Wien-Wahl: "Strache wird ein Problem haben"

Heute Redaktion
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FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl anl. der Bundesparteiklausur der FPÖ am Mittwoch, 08. Jänner 2019, in Leoben.
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl anl. der Bundesparteiklausur der FPÖ am Mittwoch, 08. Jänner 2019, in Leoben.
Bild: picturedesk.com

Herbert Kickl spricht in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" über die 72 IS-Rückkehrer in Österreich und den neuen Konkurrenten bei der Wien-Wahl, Heinz-Christian Strache.

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat der "Kleinen Zeitung" ein ausführliches Interview gegeben. Darin spricht er nicht nur über seine Rolle in der Opposition, sondern auch über Heinz-Christian Strache.

Strache hat ein Problem

Seinen langjährigen Parteichef hat Kickl komplett aus seinem Leben verbannt, wie es scheint. Ein "Nicht-Verhältnis" habe er zu ihm. Dass Strache nun fix bei der Wien-Wahl 2020 antreten wird, das sieht Kickl "sportlich". Man könne sich schließlich seine Gegner nicht aussuchen.

Straches neue Partei DAÖ und die FPÖ werden wohl im gleichen Wähler-Pool fischen. Das bereitet Kickl aber keine Sorgen. Gegen so etwas hätten sich die Freiheitlichen schließlich auch in der Vergangenheit immer behauptet. Das BZÖ oder das Team Stronach seien "fulminant gescheitert". Er warnt: "Es ist also Strache, der ein Problem haben wird."

Opposition ist Pflicht

In der Oppositionsrolle fühlt sich der 51-Jährige eigenen Angaben zufolge wohl. Anders als die SPÖ findet er Opposition nicht "Mist", sondern sagt: "Opposition ist Pflicht." Dementsprechend kritisiert Kickl auch die Vorhaben der neuen türkis-grünen Regierung. Das Einstellen seiner Pferde-Polizei kurz vor dem Start des Probebetriebs, nennt er "das Dümmste, was man machen konnte."

Trotzig will Kickl als Oppositions-Klubobmann dennoch nicht reagieren. Bei laut ihm "freiheitlichen Forderungen" wie Kopftuchverbot und Sicherungshaft, die auch im neuen Regierungsprogramm stehen, kündigt er an, dass die FPÖ im Parlament dafür stimmen werde. Was ihn dabei ärgert ist Kurz' "Unehrlichkeit": "Es würde ihm kein Zacken aus der Krone fallen, wenn er zugibt, dass es sich um eine FPÖ-Errungenschaft handelt."

Terror-Rückkehrer internieren

Zu den 72 Terror-Rückkehrern, die sich laut Innenministerium in Österreich aufhalten, hat Kickl ebenfalls eine klare Meinung: "Ich würde mir überlegen, IS-Rückkehrer zu internieren", bis ihr Gefahrenpotenzial eingeschätzt werden kann.

Probleme mit dieser Formulierung sieht Kickl nicht. Man würde schließlich auch Corona-Verdachtsfälle internieren - nur heiße es dort eben Quarantäne.

Kritik tut nicht weh

Zum Schluss verrät Kickl noch, wie er mit der vielen Kritik umgeht, die ihm jeden Tag entgegenschlägt. Allzu viel scheint ihm das nicht auszumachen: "Das tut nicht weh, weil ich diese Menschen dafür nicht ernst genug nehme."

Die Menschen, auf deren Meinung Kickl wirklich etwas hält, das sind seine Familie und enge Freunde. "Die Kasperln vom ORF und meine politischen Gegner können mir nicht weh tun. Im Gegenteil: Wenn die mich loben würden, hätte ich etwas falsch gemacht."