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Wien war Drehscheibe für riesiges Doping-Netzwerk

Enthüllt! In Indien produzierte Doping-Präparate landeten in der Bundeshauptstadt, mehr als 21 Tonnen wurden quer durch Europa verschickt.

Heute Redaktion
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Mit den Enthüllungen der "Operation Viribus" gelang EUROPOL der bis dato größte Schlag gegen die Doping-Szene in Europa. Auch das heimische Bundeskriminalamt (BKA) war in die Ermittlungen eingebunden – in einer zentralen Rolle, wie sich jetzt heraus stellt.

Denn Wien diente als Drehscheibe für das aufgeflogene Doping-Netzwerk. Insgesamt 22 Tonnen an Doping-Präparaten und illegalen Arzneimitteln wurden von Indien aus in die Bundeshauptstadt geschickt, von wo aus sie weiter nach ganz Europa versandt wurden.

BK-Sprecher Vincenz Kriegs-Au erklärte, dass erstmals im Juli 2018 am Wiener Flughafen mehrere Pakete mit Doping-Substanzen abgefangen wurden. Von den deklarierten Lichtschaltern war darin weit und breit keine Spur, vielen fanden die Beamten 423 Kilogramm Tabletten und Ampullen mit einem Schwarzmarktwert von knapp 500.000 Euro.

In der Folge rollten die Ermittlungen erst so richtig an, 22 Lieferungen wurden insgesamt abgefangen. 21 Tonnen an Doping-Präparaten kamen so zusammen, der Gesamtwert der abgefangenen Mittel beträgt 23 Millionen Euro.

Als Drahtzieher der Lieferungen wurde ein Brite ausgeforscht, in Slowenien klickten bei ihm die Handschellen. Insgesamt umfasste die "Operation Viribus" 23 EU-Staaten sowie zehn weitere Länder. Laut der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wurde dabei 17 Gruppen der organisierten Kriminalität das Handwerk gelegt. BK-Sprecher Kriegs-Au kündigt allerdings noch weitere Festnahmen an.

(Heute Sport)