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Wiener (21) muss wegen GIS-Gebühr Hobbys aufgeben

Ein Wiener (21) ist verzweifelt über die GIS-Gebühr, die er zahlen muss, obwohl er am Existenzminimum lebt und den ORF nicht einmal empfängt.

Marlene Postl
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Für einen jungen Wiener riss diese GIS-Rechnung ein großes Loch in seine Finanzen.
Für einen jungen Wiener riss diese GIS-Rechnung ein großes Loch in seine Finanzen.
Leserreporter

Wer ein empfangsbereites Gerät wie einen Fernseher oder ein Radio besitzt, das Rundfunk-Technologien verwendet, muss dieses melden und dafür GIS-Gebühr entrichten. So lautet das Rundfunk-Gesetz. Jetzt wo Online-Streaming auch auf Fernsehgeräten immer beliebter wird, sorgt der Zahlzwang bei vielen Österreichern für Ärger. 

So auch bei einem jungen Wiener, dem direkt nach seinem Umzug aus dem Elternhaus ein GIS-Brief in die neue Wohnung flatterte. Der 21-jährige Michael erzählt im Gespräch mit "Heute": "Ich bin gerade erst dabei, mir eine Existenz aufzubauen. Wenn man noch ganz am Anfang ist, fallen fast 30 Euro im Monat schon ins Gewicht." Für die Anmeldung musste der Wiener außerdem extra zahlen, wodurch eine gesalzene Rechnung von beinahe 80 Euro zustande kam. 

Wiener zahlt, obwohl er ORF-Programme nicht empfängt

Michael berichtet, er habe hohe laufende Kosten – Miete, Versicherung und generelle Lebenserhaltung seien für ihn nicht einfach zu bestreiten. Dennoch muss er zweimonatlich die Gebühr in Höhe von 53 Euro entrichten. Und das, obwohl er nach eigenen Angaben keines der Programme des ORF überhaupt empfängt. 

"Ich kann mir keine Hobbies leisten", berichtet der 21-Jährige gegenüber "Heute". "Mit dem Geld, das ich den GIS bezahle, könnte ich zum Beispiel am Wochenende in die Tanzschule gehen. Aber ich bezahle für etwas, was ich nicht einmal bekomme. Das ist so, als würde ich den Beitrag für ein Fitnessstudio zahlen, das in meiner Stadt keine Filiale hat." Auch die Tatsache, dass eine monatliche Belastung nicht möglich ist, macht Michael zu schaffen - seine Finanzen zu managen sei schwierig, die Belastung von 50 Euro auf einmal falle jedes Mal zu stark ins Gewicht. 

GIS-Gebühr soll in Zukunft ausgeweitet werden

In Zukunft soll die GIS-Gebühr nicht mehr nur auf jene beschränkt sein, die einen Fernseher oder ein Radio besitzen. Im Februar machte ein "Strategie-Paper" des ORF die Runden, laut dem überlegt wird, auch Laptops und Smartphones gebührenpflichtig zu machen. So soll die "Streaming-Lücke" geschlossen werden, über die dem ORF bislang einige Einnahmen entgehen. 

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