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Zu lange krank – Wiener bekommt 200-Euro-Bonus nicht

Martin H. (57) bezieht aktuell Notstandshilfe und war im April im Krankenstand. Aus diesem Grund bekommt er nun keinen Energiebonus.

Maxim Zdziarski
Der 57-Jährige wird die 200 Euro Soforthilfe nicht bekommen.
Der 57-Jährige wird die 200 Euro Soforthilfe nicht bekommen.
Denise Auer / Heute

Die Teuerungswelle scheint kein Ende zu nehmen – die Kosten für Strom, Gas und Sprit sind auf einem Rekordhoch. Während die Bundesregierung der Bevölkerung mit diversen Bonuszahlungen unter die Arme greifen möchte, schlittern unzählige Österreicher in finanzielle Notlagen. Die Wiener Stadtregierung hat ebenfalls Geld-Hilfen für mehr als eine Million Wiener angekündigt.

Krankenstand wird zur Bonus-Falle

Tausende haben bereits den Energiebonus in der Höhe von 200 Euro überwiesen bekommen. Insgesamt 42.000 Ausgleichszulagenbeziehern steht die Auszahlung ab 1. August zu. Doch nicht alle scheinen diese zu bekommen – so auch Martin H.* (Name von der Redaktion geändert) aus Liesing. Der 57-Jährige klagt im "Heute"-Talk über die mangelhafte Abwicklung der Überweisungen. Er selbst wurde abgelehnt, weil er im April im Krankenstand war. Der entsprechende E-Mail-Verkehr liegt "Heute" vor.

"Nur weil ich gesundheitliche Probleme hatte, wurde der Antrag für den Energiebonus abgelehnt. Wird man jetzt schon für eine Krankheit bestraft?", fragt der verärgerte Wiener. Er selbst hätte die 200 Euro als Notstandshilfebezieher dringend gebraucht: "Von den rund 1.000 Euro bleibt am Ende des Monats nichts mehr übrig – aber gleichzeitig wird alles teurer."

Wer im April krank war, bekommt kein Geld

"Heute" fragte bei der Stadt Wien, was es mit dem kuriosen Ablehnungsgrund auf sich hat. Tatsächlich erklärte eine Sprecherin der MA40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) gegenüber "Heute", dass Personen, die den ganzen April lang krank waren, nicht anspruchsberechtigt sind. Grund dafür ist das Energieunterstützungsgesetz, auf dem die Energiekostenpauschale basiert.

"Wenn sich eine Person über den gesamtem Monat April hinweg im Krankenstand befand, hat sie nicht wie vorgesehen Mindestsicherung, sondern Krankengeld bezogen", heißt es seitens der Stadt Wien. Kurz gesagt: Wer zu lange krank war, bekommt die versprochenen 200 Euro Energiebonus nicht.

"Die Betroffenen sollen bei den nächsten Bonuszahlungen unterstützt werden", so die Sprecherin abschließend. Für Martin H. ist das allerdings nur ein schwacher Trost – die Soforthilfe hätte er nämlich jetzt gebraucht.

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