Coronavirus

Wiener brennheiß: "Lockdown für alle ist Provokation"

Die Corona-Zahlen explodieren und die Maßnahmen werden drastisch verschärft. Bei der "Heute"-Umfrage wird das große Zittern vor dem Lockdown sichtbar. 

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Miodrag (48) ist mit der österreichischen Corona-Politik höchst unzufrieden.
Miodrag (48) ist mit der österreichischen Corona-Politik höchst unzufrieden.
Bilal Heinrich

Am Mittwoch meldeten die Behörden 11.398 Corona-Neuinfektionen in den jüngsten 24 Stunden – so viele gab es hierzulande noch nie an einem Tag. Auf den Intensivstationen kämpfen 413 Menschen um ihr Leben. Was die Auslastung der Intensivbettenkapazitäten anbelangt, gibt es kaum noch Spielraum. Derzeit müssen schon einzelne Operationen verschoben werden. Experten diskutieren bereits darüber, ob jetzt ein Lockdown für alle notwendig ist. Vertreter der Bundesregierung haben in den vergangenen Monaten immer wieder betont, dass es keinen generellen Lockdown mehr geben wird. Kurz vor dem Beginn des Corona-Gipfels machte Bundeskanzler Alexander Schallenberg unmissverständlich klar: "Einen Lockdown aus Solidarität mit den Ungeimpften soll es nicht geben. Dafür werde ich auch weiterhin kämpfen." 

Bei einer "Heute"-Straßenbefragung in Floridsdorf befürchteten die Wiener, dass die verantwortlichen Politiker ihr Versprechen brechen und sie wieder in einen harten Lockdown geschickt werden.

Alle Meinungen zu einem möglichen Lockdown für alle:

"In einer Demokratie sollten alle betroffen sein"

Während einige Befragte einen Lockdown für Ungeimpfte fordern, sprechen sich andere komplett gegen die ultimative Maßnahme aus.

Miodrag (48) donnert los: "Lockdown für alle ist eine komische Bezeichnung, weil in einer Demokratie sollen alle betroffen sein. Was die Regierung da macht, ist in meinen Augen ein Schmafu!"

Auch Michael (24) nimmt sich kein Blatt vor den Mund: "Ich finde das übertrieben und sch****." Sein Kumpel David (24) führt aus: "Es ist einfach eine Provokation. Ich finde es nicht in Ordnung, dass man vorgeschrieben bekommt, wie man leben soll."

Gisela (81) stört die mangelnde Vorsicht der Wiener: "Die Menschen sind unvernünftig. Sie sitzen zum Beispiel in Horden zusammen und trinken. In den Öffis werden die Masken falsch oder nicht getragen."

Markus (38) kritisiert die Corona-Politik der Bundesregierung: "Es wirkt schon ein bissl hilflos. Es scheint keinen Masterplan zu geben."

Schülerin Sarah (16): "Fernunterricht wäre für uns Schüler ganz schlecht. Abgesehen davon brauchen wir die sozialen Kontakte."