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Wiener Gürtel wegen Demonstration gesperrt

Seit der Früh am Donnerstag wird vor dem Wiener Westbahnhof demonstriert. Der Mariahilfergürtel ist von der Polizei gesperrt worden. 

Marlene Postl
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Die WEGA rückte an, ein Holzturm musste demontiert werden
Die WEGA rückte an, ein Holzturm musste demontiert werden
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Am Europaplatz vor dem Westbahnhof wird derzeit für gleich mehrere Themen demonstriert. Das "feministische, antifaschistische" Kollektiv "Lauter" informierte auf Twitter, es seien rund 60 Teilnehmer vor Ort. Demonstriert wird unter anderem gegen Abschiebungen nach Tschetschenien, wo Homosexualität strafbar ist, sowie für den Stopp von Femiziden. 

In einer Presseaussendung schreiben die Aktivisten, die Demonstranten am Westbahnhof "üben Kritik nicht nur an der österreichischen Politik, sondern auch an der zu wenig geführten öffentlichen Debatte über strukturelle Diskriminierung und sexualisierte Gewalt an Frauen." Mittels verschiedener technischer Blockaden sowie einem Sitzstreik verschaffte man sich am Donnerstag Gehör. 

Auf Social Media luden die Aktivisten dazu ein, vorbeizukommen und sich gemeinsam zu solidarisieren. Auch die Wiener Polizei war am Europaplatz, allerdings nur um den Gürtel für Individualverkehr zu sperren. Um die Sperre aufzulösen, beginnen die Beamten jetzt, Teilnehmer der Sitzblockade wegzutragen. Ein User berichtet auf Online: "Personen werden jetzt ohne Identitätsfeststellung einfach von der Kreuzung geräumt."

Auf Twitter kündigte die Wiener Polizei an, die Veranstaltung nach "Kontakt mit den Teilnehmern der spontanen Kundgebung" aufgelöst zu haben, vor Ort werden entsprechende Durchsagen gemacht. Nachdem die Demonstranten mit diesem Beschluss scheinbar nicht ganz einverstanden waren, rückte die WEGA an, um drei Teilnehmer auf einem Holzturm zu entfernen. Sie hatten ihre Hände mit Superkleber zusammengeklebt, um sich so an der Blockade zu verankern. Nach Angaben eines Augenzeugen wurde die Holzkonstruktion mit einer Kettensäge zersägt, umstehenden Demonstranten wurde ein Gehörschutz zur Verfügung gestellt. 

Nach Angaben der Wiener Polizei soll die Blockade nun gänzlich beseitigt sein. Die Wiener Linien konnten den Betrieb wiederaufnehmen, der Verkehr soll bald wieder normal fließen. 

+++ Dieser Artikel wird laufend aktualisiert +++