Österreich
U-Bahn-Bau von U2/U5 verzögert sich dramatisch
Um bis zu einem Jahr länger als geplant dauert der Bau des neuen Linienkreuzes U2/U5 - wegen "inakzeptabler Angebote" von Baufirmen im Zuge einer Ausschreibung. Das gaben die Wiener Linien am Freitag bekannt.
Wie der Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer, am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wird es um neun bis zwölf Monate länger dauern, bis der Ausbau der U-Bahn fertig sein wird. Der Zubau der U5 hätte nach ursprünglichen Plänen im Jahr 2024 in Betrieb gehen sollen. Für das Jahr 2026 war der U2-Anschluss bis zum Matzleinsdorfer Platz geplant.
Es geht konkret um ein großes Leistungspaket für den Bau der neuen U5-Strecke zwischen Frankhplatz und der neuen Knotenstation Rathaus.
Steuergelder nicht verschwenden
Grund für die Verzögerungen: Die Ausschreibungen für die Arbeiten im schweren Tiefbau seien aufgrund der guten Auftragslage in diesem Bereich und der erfreulichen Wirtschaftslage anders ausgegangen, als im Finanzplan vorgesehen. Die Kosten für den U-Bahn-Bau seien "nicht zu tragen, schließlich bauen wir mit Steuergeldern", erklärte Steinbauer.
Daher habe man sich entschieden, hier eine Neuausschreibung mit etwas geänderten Rahmenbedingungen durchzuführen und damit mehr Verhandlungsspielraum zu erreichen.
Damit das gleiche Problem nicht auch beim großen Tunnelbauauftrag vom Matzleinsdorfer Platz in Richtung Neubaugasse - für die südliche U2-Verlängerung - auftritt, haben sich die Wiener Linien entschieden, auch diese Ausschreibung noch einmal zu überarbeiten und nicht wie geplant in den nächsten Tagen rauszugeben, sondern später.
Wiederholung sorgt für Verzögerung
Man wolle die höheren Kosten nicht hinnehmen, nur um "stur im Zeitplan zu bleiben". Stattdessen wolle man die Ausschreibung wiederholen.
Um welche Summe und welche Firmen es genau gehe, wollte Steinbauer aufgrund des laufenden Verfahrens nicht sagen. Jedoch: Man habe 30 Jahre lang Erfahrung im U-Bahn-Bau und einen Durchschnittswert, was ein Kilometer U-Bahn kosten würde.
Bei den Stationen Frankhplatz und Rathaus werde überirdisch gebaut, bei der Strecke vom Matzleinsdorfer Platz (der Durchstich erfolgte Anfang Oktober) in die Wiener City werde man mit einer Tunnel-Bohrmaschiene in 30 Meter Tiefe durchgraben.
Mit den Verzögerungen rechnen die Wiener Linien nun mit einer Fertigstellung für die U5 zum Frankhplatz ab 2025, für die U2 zum Matzleinsdorfer Platz ab 2027.
+++ U-Bahn am Stephansplatz entgleist ++
U6-Halteschlaufen jetzt im Regenbogen-Design (red)