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Wiener Pizza-Chef streicht Mitarbeitern Urlaub bei Kran

Ein Pizzachef zieht seinen Mitarbeitern Urlaubtage ab, wenn diese ihren Krankenstand nicht sofort bescheinigen. Das ist laut AK Wien rechtswidrig.

Natalia Anders
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    Eine Krankenregelung macht einen Wiener Kellner besonders stutzig.
    Eine Krankenregelung macht einen Wiener Kellner besonders stutzig.
    Getty Images (Symbolfoto) / Leserreporter

    Ist das der fieseste Pizzachef Österreichs? Nachdem "Heute" am Mittwoch gemeinsam mit Kellner Markus (Name von der Redaktion geändert) die harten Trinkgeldregeln eines Wiener Restaurants aufdeckte, kommt nun eine weitere Maßnahme hinsichtlich der Krankenstände ans Tageslicht.

    "Rechtswidrig", findet AK-Expertin

    Mitarbeiter des Lokals sind seit 1. März 2022 dazu verpflichtet, ihren Krankenstand ab dem ersten Fehltag ärztlich entschuldigen zu lassen. Sollte das nicht passieren, wird ihnen der verabsäumte Arbeitstag von den Überstunden oder  vom Urlaub abgezogen. Mit dieser Regelung möchte das Lokal eigenen Aussagen zufolge verhindern, dass Mitarbeiter unentschuldigt im Krankenstand sind und nicht zur Arbeit erscheinen. Das ist jedoch rechtswidrig, sagt die Arbeiterkammer-Juristin Jasmin Haindl.

    "Der Arbeitnehmer ist dazu verpflichtet, sich ab dem ersten Abwesenheitstag krankzumelden und eine ärztliche Bestätigung zu schicken. Sollte dies jedoch nicht passieren, muss ihm der Arbeitgeber den Lohn für den verabsäumten nicht überweisen", erfährt "Heute" von der Rechtsexpertin. Seinen Arbeitnehmern die Urlaubstage oder Überstunden zu streichen ist gesetzeswidrig.

    Kündigung kommt nicht in Frage

    Die Arbeiterkammer rät den Gastronomie-Mitarbeitern auf jeden Fall dazu, gegen die Regelungen vorzugehen. Kündigen möchte Markus trotzdem nicht. "Mir passen die Arbeitszeiten und ich möchte nicht wieder arbeitslos sein", so der Wiener. Das Gespräch mit der Geschäftsführung des Lokals will er in der aktuellen Situation auch nicht suchen – er hat Angst davor gekündigt oder "rausgeekelt" zu werden. "Ich bin mir sicher, dass sich nach einem Gespräch auch nichts ändern würde", so das ernüchternde Fazit des Kellners. 

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