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Wiener rätseln über 300€-Kürzung bei Sozialleistung

Ein Brief der MA40 an Tausende Wiener sorgt für Rätselraten bei den Betroffenen. Darin wird über eine Kürzung der Mindestsicherung informiert.

Maxim Zdziarski
Dieser Brief sorgt bei vielen Betroffenen für Verwirrung.
Dieser Brief sorgt bei vielen Betroffenen für Verwirrung.
"Heute"-Montage / Leserreporter

Die Energiepreise steigen derzeit ins Unermessliche – unzählige Österreicher stehen deshalb nun vor finanziellen Problemen. Viele fragen sich zu Recht: Wie soll ich mir die Gas-Rechnung künftig noch leisten können? Doch der Winter steht erst vor der Tür und der Sorgen-Rucksack wird dadurch nicht leichter – ganz im Gegenteil.

Genau diesen Menschen möchten die Bundesregierung mit Bonuszahlungen unter die Arme greifen. Neben dem Klimabonus über 500 Euro, werden im September 300 Euro als Teuerungsausgleich ausbezahlt. Jede Person, die im Mai oder Juni Sozialhilfe oder Mindestsicherung bezogen hat, bekommt diese Finanzspritze. Rund 86.000 Wienern steht die Einmalzahlung zu.

Damit es bei den Bonusgeldern aber nicht zu doppelten Auszahlungen kommt, wird der Bonus vom Magistrat (MA40) bei der Mindestsicherung abgezogen. Ein Brief der Stadt Wien sorgt bei den Betroffenen nun für Aufregung und Rätselraten, denn: Viele glauben, der 300-Euro-Bonus sei eine Nullrechnung. "Wollen die Politiker uns für dumm verkaufen?", wütet ein Wiener im "Heute"-Talk.

"Heute" ging der Sache auf den Grund und erklärt, warum die Abzüge bei der Mindestsicherung notwendig sind. Hier ein Beispiel:

In der Regel bekommt die Wienerin Maria monatlich 500 Euro Notstandhilfe und 400 Euro Mindestsicherung von der MA40 – in Summe ergibt das ein Einkommen von 900 Euro.

Die Bonuszahlung von 300 Euro wird ihr bei der Notstandshilfe und bei der Mindestsicherung dazugerechnet – daher würde sie theoretisch insgesamt 600 Euro mehr bekommen und so 1.500 Euro kassieren.

Der Bonus darf allerdings nur einmal ausbezahlt werden und aus diesem Grund überweist die MA40 im September bei der Mindestsicherung 300 Euro weniger. Genau darüber informiert die Stadt Wien die Betroffenen in ihrem Schreiben. An diesem Punkt glauben viele, dass die Bonuszahlung eine Nullrechnung ist. Doch das ist ein Irrtum, wie die folgende Rechnung zeigt.

Maria bekommt jetzt im September 800 Euro Notstandhilfe (500€ + 300-€-Bonus), plus 400 Euro Mindestsicherung (100€ + 300-€-Bonus). Am Ende hat die Wienerin also 1.200 Euro auf ihrem Konto.

Verwirrung um Kürzungen

Ein Sprecher der MA40 zeigt im "Heute"-Gespräch durchaus Verständnis für die Verwirrung. "Das ist zugegebener Maßen sehr kompliziert. Die Betroffenen wurden über die Vorgehensweise nicht informiert. Der Bund, der dieses Geld zur Verfügung stellt, hat eine Lösung verabsäumt, den Bonus nicht zweimal, sondern nur einmal auszuzahlen." Fakt ist: Jeder Beziehungsberechtigte bekommt im September 300 Euro mehr.

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