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Wiener wartet seit 2 Jahren auf Rollstuhlabstellbox

Rudolf W. ist zu 90 Prozent körperlich beeinträchtigt und benötigt dringend eine Rollstuhlbox. Aber auch nach fast 2 Jahren wird er noch vertröstet.

Rhea Schlager
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Von Wiener Wohnen wird er immer nur vertröstet.
Von Wiener Wohnen wird er immer nur vertröstet.
Leserreporter

"Seit 22 Monaten hab ich immer wieder bei Wiener Wohnen angerufen, um eine Rollstuhlabstellbox zu bekommen", erzählt der 51-jährige Rudolf W. im Gespräch mit "Heute". "Aber jedes Mal werde ich mit Ausreden abgewimmelt." Zuerst habe ein Fundament gefehlt und dann soll es zu Lieferschwierigkeiten gekommen sein. Noch im Oktober hieß es, so der Wiener, dass die Box bald aufgestellt werden würde. "Seit zwei Jahren ändert sich daran aber nichts, nur, dass es mir selbst immer schlechter geht."

Der 51-Jährige ist schwer krank, hängt ohne Unterbrechung an einem Sauerstoffgerät und kann ohne seinen Rollstuhl das Haus nicht verlassen. "Der Rollstuhl passt nicht in den Aufzug, ohne ihn zusammenzuklappen. Aber das schaffe ich alleine nicht", schildert Rudolf W. weiter. "Deshalb brauche ich dringend die Abstellbox."

"Breche mir schon beim Husten die Rippen"

Der 51-jährige Wiener ist seit Mai 2020 in Berufsunfähigkeitspension, wie er selbst erzählt. "Ich sollte eine Lungentransplantation bekommen, aber aufgrund der hohen Cortisongaben wurden meine Knochen porös. Jetzt habe ich eine schwere Osteoporose und breche mir schon beim Husten die Rippen und beim Niesen die Wirbel. Momentan sind bei mir die Brustwirbel fünf bis acht und der vierte Lendenwirbel gebrochen, was mir ein Gehen unmöglich macht."

Abgesehen davon, leidet Rudolf W., dessen Grad der Behinderung zu 90 Prozent besteht, auch unter extremen Schmerzen und Atemnot durch die "COPD 4 Gold und dem schweren eosinophilem Asthma" (Anmerkung: COPD 4 Gold ist das Endstadium einer Lungenkrankheit und eosinophiles Asthma eine Form mit schwerem Verlauf).

Montage nächste Woche durchgeführt

"Aufgrund der baulichen Gegebenheiten bestand die Schwierigkeit, einen für den Mieter gut nutzbaren Platz für die Rollstuhlbox zu finden, der auch allen gesetzlichen Vorgaben entspricht und feuerpolizeilich genehmigt wird", erklärte Stefan Hayden, Pressesprecher von Wiener Wohnen, den Vorfall. "Deshalb mussten bedauerlicherweise zwei ursprünglich geplante und favorisierte Varianten verworfen werden."

Inzwischen konnte aber ein Platz für die Rollstuhlbox beim Eingangsbereich der Wohnhausanlage vereinbart werden, der allen Vorgaben entspricht und mit dem auch der Mieter einverstanden ist. "Die Montage wurde bereits beauftragt und wird Anfang nächster Woche durchgeführt."

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