Wien

Wiener Wirt streicht wegen Krieg "Moscow Mule" von Kart

Wirt Gerhard Reuberger sorgt für Gesprächstoff in Wien: Aus Protest gegen den Krieg hat er einen beliebten Vodka-Cocktail von seiner Karte entfernt. 

Nikolaus Pichler
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Der Wiener Wirt Gerhard Reuberger will mit seiner Aktion ein klares Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzen. 
Der Wiener Wirt Gerhard Reuberger will mit seiner Aktion ein klares Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzen. 
"Heute"/Nikolaus Pichler

"Den 'Moscow Mule' trink ich sicher nicht mehr." Seit dem Ukraine-Krieg habe nicht nur der sonst so populäre Vodka-Highball bei Besuchern seines Lokals an Beliebtheit eingebüßt, erzählt Wirt Gerhard Reuberger (60) vom "Burger Lover" gegenüber "Heute". Ein Gespräch mit einem Gast veranlasste den Betreiber des Lokals in Wien-Alsergrund vergangene Woche auch zum Handeln. "Da hat es bei mir Klick gemacht", so Reuberger. 

Weiterlesen: Tag 21 des Kriegs in der Ukraine – der Live-Ticker

Seither serviert Reuberger in seinem Burger-Lokal in Wien-Alsergrund statt dem russisch angehauchten Ingwer-Cocktail einen "Kiew Mule", in Anlehnung an die ukrainische Hauptstadt. Bereits die Preistafel neben dem Eingang der Burger-Boutique zeigt, auf welcher Seite der Unternehmer steht (siehe Foto). "Mittlerweile habe ich auch die Karte adaptiert. Dort findet man jetzt nur mehr einen 'Kiew Mule'", erklärt der 60-Jährige seinen Schritt. Der Vodka für das Getränk stamme ohnehin aus Schweden. 

"Was Putin macht, geht für mich in Richtung Völkermord"

Russischstämmige Gäste sind bei Reuberger dennoch weiterhin herzlich willkommen. "Das hat gar nichts mit dem russischen Volk zu tun", stellt der Lokalbesitzer klar. Vielmehr wolle er mit seiner Aktion ein Zeichen für Solidarität mit der Ukraine setzen. "Hier geht es nur um Putin, was er macht, geht für mich in Richtung Völkermord. Ich habe gar keine Worte für ihn."  

Über familiäre Beziehungen in die Ukraine oder Freunde im Kriegsgebiet verfügt Reuberger nicht. Ihm sei es jedoch grundsätzlich wichtig, eine klare Position zu beziehen, betont der Wiener, dem auch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges Sorgen bereiten. "Wir kochen und heizen mit Gas. Das wird noch sehr herausfordernd."

Benefizkonzert bereits fast ausverkauft

Sein Cocktail-Statement komme auch bei Gästen gut an, sagt Reuberger. Die Preistafel mit dem Kiew-Cocktail habe sich inzwischen zu einem echten Blickfang gemausert. "Als ich den 'Moscow Mule' durchgestrichen habe, ist sofort ein Mann aufgestanden und hat das Taferl fotografiert."

In Wien geht am Samstag auch das Benefizkonzert für die Ukraine im Happel-Stadion über die Bühne. "Wir sind praktisch ausverkauft, nur mehr im dritten Rang gibt es ein paar Sitzplätze", erklärte Veranstalter Ewald Tatar am Montag gegenüber "Heute".

Zuletzt kam es am Sonntag zu einer Protestveranstaltung. Rund 2.000 Teilnehmer gingen bei einer Demo entlang des Rings gegen den Krieg auf die Straße. Bereits drei Tage nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine hatten sich laut Polizei 7.000 Menschen zu einem Lichtermeer beim Heldenplatz versammelt. 

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