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Wienerin attackiert die F1-Machos

Heute Redaktion
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Die PS-Welt verneigt sich vor "Regen-Gott" Fernando Alonso. Und vor einer Österreicherin! Monisha Kaltenborn, die mächtigste Frau der Formel 1, rüttelt als Sauber-Geschäftsführerin an der Vormachtstellung von Red Bull und McLaren.

Sie ist die erste und einzige Frau in der Formel 1 in einer führenden Position und deshalb die Königin der Königsklasse. Monisha Kaltenborn rüttelt als Sauber-Geschäftsführerin an der Vormachtstellung von Red Bull und McLaren.

Als Kind wollte sie Astronautin oder Rennfahrerin werden. Doch die gebürtige Inderin, die mit acht Jahren nach Österreich kam, entschied sich dann doch für ein Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Wien. Als Juristin schaffte sie auch den Sprung in die Formel 1. Die Mutter von zwei Kindern übernahm 2000 die Leitung der Rechtsabteilung bei Sauber, bereits ein Jahr später wurde die 40-Jährige Mitglied der Geschäftsführung.

Auch ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass es den Schweizer Rennstall noch gibt. Nach dem Ausstieg von BMW wurde sie zur Geschäftsführerin ernannt. Sie leitet das operative Geschäft sowie die Fabrik im Schweizer Hinwil, während sich Teambesitzer und -chef Peter Sauber um die Belange an der Strecke kümmert.

Übernimmt die Wienerin einmal das Team?

Doch Kaltenborn gilt in Insiderkreisen als erste Kandidatin für die Nachfolge des 68-jährigen Rennstallgründers, der aufgrund des BMW-Ausstiegs seinen Pensionsantritt verschieben musste. Beim Rennen in Suzuka durfte die Wienerin, die mit einem Deutschen verheiratet ist, den Schweizer am Kommandostand vertreten. In der Machowelt der Formel 1 kommt sie gut klar. "Unterschätzt zu werden ist manchmal auch ein Vorteil", weiß die 40-Jährige, die sich gerne im Hintergrund hält.

Doch allzu bescheiden muss die Wienerin nicht sein. Immerhin ist das Sauber-Team derzeit auf Rang vier in der Konstrukteurs-WM. Und dies hat man auch dem guten Händchen bei der Fahrerwahl zu verdanken. Kamui Kobayashi (JPN) gilt als einer der besten Überholer der Formel 1 und mit Sergio Perez (MEX) hat man einen Rohdiamanten, der jetzt von Ferrari gejagt wird ().

So einfach will Kaltenborn, die die Fahrerverträge aushandelt, den Zweitplatzierten von Malaysia aber nicht ziehen lassen - die Gerüchte lauten, dass Perez bereits beim nächsten Rennen in China Felipe Massa ersetzen wird. "Wir wissen, was im Vertrag steht. Für uns ist für diese Saison alles klar. Punkt", stellt die 40-Jährige unmissverständlich klar.

2014 soll um Siege gekämpft werden

Denn auch Saubers Ansprüche sind gestiegen. Das Auto ist gut und die Fabrik braucht dank BMW-Investitionen den Vergleich mit den Top-Teams nicht scheuen. Das Schweizer Team hofft, durch diese Erfolge neue Sponsoren zu gewinnen, Platz genug wäre auf dem weiß-schwarzen Boliden.

Dann wäre der nächste Schritt, es als Privatteam Red Bull gleichzutun. Ferrari, das die Motoren liefert, soll an einer Erweiterung der Partnerschaft interessiert sein. Für dieses Jahr heißt das Ziel aber noch, Platz fünf in der Konstrukteurs-WM. In zwei Jahren soll wieder um Siege gekämpft werden.

In Malaysia war man schon nah dran. "Platz zwei war kein Zufall", sagt sie und Kritikern, die meinen, Perez hatte einfach nur die Gunst der Stunde genützt entgegnet sie: "Es lag auch nicht am Regen. Das Wetter war wie immer in Malaysia."