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Wienerin Burcu (30) sucht Job, wo ihr Sohn (2) mitdarf

Weil ihr Sohn erst im November in den Kindergarten kommt, sucht Wienerin Burcu einen Job, wo ihr Nachwuchs mitkommen darf.

Amra Duric
Weil ihr jüngster Sohn erst ab November einen Kindergartenplatz bekommt, sucht Burcu einen Job, wo sie den Zweijährigen mitnehmen kann.
Weil ihr jüngster Sohn erst ab November einen Kindergartenplatz bekommt, sucht Burcu einen Job, wo sie den Zweijährigen mitnehmen kann.
Sabine Hertel

Einer von Burcus größten Wünsche war, dass ihr jüngerer Sohn einen Kindergartenplatz bekommt. Dieser Wunsch ist, wie berichtet, für die Wienerin nun in Erfüllung gegangen. Der ihr allergrößte Wunsch bleibt noch immer unerfüllt. "Ich suche dringend einen Job. Das Problem ist, aber dass ich bis November niemanden für die Betreuung vom Kleinen habe."

Die 30-Jährige braucht einen Arbeitsplatz, der Kinderbetreuung, wie zum Beispiel in Form eines Betriebskindergartens, anbietet. "Hauptsache ist, dass es möglich ist meinen jüngsten Sohn mitzunehmen", so die Mutter. Ihr älterer Sohn (3) geht bereits in den Kindergarten

386.000 Kinder in Österreich von Armut betroffen

Die Teuerungen setzen der Wienerin, die derzeit von Sozialhilfe lebt, besonders zu. "Ehrlich gesagt, es geht mir nicht gut. Heutzutage kann man sich kaum etwas leisten. Wenn man für drei Personen einkauft, noch dazu Hygieneartikel, dann ist das schon heftig." Auch die hohen Stromkosten erschweren das Leben der Familie.

Dass Burcu kein Einzelfall ist, zeigt nun eine neue Studie der Gesundheit Österreich, für die über 100 Familien in Österreich (alle unter der Armutsschwelle) befragt wurden. Die Ergebnisse sind alarmierend. Rund 368.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich von Armut und Ausgrenzung bedroht.

Heizkosten nicht mehr leistbar

Mehr als die Hälfte der Befragten kann nur eingeschränkt oder gar nicht heizen. Viele Kinder müssen mit Anorak und Haube in kalten Wohnungen sitzen, weil die Heizkosten nicht mehr bezahlbar sind. Auch Schimmel in den Wohnungen, feuchte Wände und kalte Zimmer kommen bei armutsbetroffenen Familien häufig vor.

Wie es armutsbetroffenen Familien geht, weiß Judith Ranftler, Sozialarbeiterin und Leiterin des Projekts Existenzsicherung, aus erster Hand. Schon vor Monaten warnte die Expertin im "Heute"-Interview: "Es wird noch viel mehr Familien geben, wo es notwendig ist, dass die Kinder und Jugendlichen im Herbst und Winter zu Hause in Jacken ihre Aufgaben machen, spielen und ihre Freizeit verbringen, weil die Heizkosten so hoch sein werden."

Hilfe für Betroffene
Sozialberatung Caritas Wien: 01 545 45 02
Volkshilfe Wien: 01/360 64-0
Wohnschirm: +43 (0) 800 201 611
Schuldnerberatung Wien: 01 245 246 0 100

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